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Allgemeine theologische Bibliothek — 3.1775

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https://doi.org/10.11588/diglit.22488#0242
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rzo Revisionen.
ten, den alle Theologen bey der regierenden Vorse-
hung dcnler., welche doch hoffentlich H. E. seinen
Auditor en ci. cn so erklären wird, wie ihn alle Syste-
me erkiä' cn? Zwcyrens ist der SoriteS des H. D.
ein offenbar zu viel beweisendes Argument. Er
ft.gt, regieren^ leiten, heißt lehren und lehren ge--
fchr'ehr durch Worte, und da haben wir also den
alten Begriff von Eingebung.,, Wenn das folgt,
so sind wir all:- inspirier. Denn die Schrift sagt
die Worte, leiten , regieren, bewahren, von dem
Verstände und Herzen aller Menschen. Will H.
E. das' nicht zugeben, so muß er eingestehen, daß
Gott leiten kann, ohne zu lehren und auch lehren
ohne zu dictircn. Und uns deucht, dieß zu begreifen,
werde nur der zehnte Theil von Erncsti s Einsich-
ten erfoderk. Denn was das Lehren anbewifft, so
kann das Gott ohnr Inspiration; erstlich, wenn er
den Menschen in solche Umstände setzt, durch wel-
che natürlich und von selbst gewisse Begriffe, Urlheü
le, Einsichten rc. erweckt werden; zwcykcns wenn er
ihn durch das äusserliche Wort unterrichtet; und
drittens wenn er schon vorhandene Ideen curch ei-
«e unmittelbare Einwirkung wieder aufwccken und
zum Bewußtseyn bringen wollte. Bey allen diesen
Fällen fallt der alte Begriff der Eingebung, so fern
er ein Mittheilcn eigner Worte Gottes in sich
schlichen soll, gänzlich w'g. Aber bey den Aposteln
waren noch zwey andere Fälle, durch welche sie ohne
wiederholte Inspiration geleitet und gelehrt werden
konnten. Denn sie hatten erstlich das Muster Chri-
sti lange genung vor sich gehabt, so daß sie von ihm
gar füglich le-neu konnten, was und wie sie es vor-
tragen mußten. Zweylttis war jeden? durch unmit-
telbare Offenbarung der Innhalt ihrer Predigten und
Schrift
 
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