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Allgemeine theologische Bibliothek — 5.1775

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https://doi.org/10.11588/diglit.22490#0260
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248

Abhandluugen.
das auch gewußt, was wir wissen, wir seyen
inzwischen nicht weiter gekommen u. d. Das
Mag freilich von manchen Lehrern und Predigern
unsrer Zeit wahr seyn, daß sie in keinem Theil
der Wissenschaften so weit, ich will nicht sagen
weiter, als jene gekommen sind: aber von den
Wissenschaften überhaupt z. E. der Kritik, der
Kirchengeschichte, der Auslegung das zu sagen,
ist so sehr wider den Augenschein, daß man alle
solche Leute billig in Verdacht ziehen muß, baß
sie von der älrern und neueren Likkeratur gar
nichts wissen. Wer hier nicht ganz Fremdling ist
den würde es beleidigen, wenn er hier einen Be-
weiß davon lesen sollte. Und Doch bleib ich
babey, daß der Schluß: ,, Man ist heut zu Ta-
ge weiter in der Theologie, darum kan man uns
nicht mehr auf die symbolische Bücher verpachten,
übereilt sey.
Ueberhaupt aber scheint menschliches Ansehen
in Entscheidung des Wahren zu weit hinaufgesitzt
zu seyn, wenn man auf das Urcheil einiger Män-
ner in Religionssachen andere verpflichten will, daß
sie das glauben und lehren sollen, und Nichts an-
ders. Zwar setzt man, wie man sagt, zum voraus,
daß alle, die ihre Bücher und Meynungen unter-
schreiben , dieselben vorher gelesen und mit aller
Sorgfalt geprüft haben. Ich gebe aber allen, die
Geradheit und Einsicht haben, zu bedenken, was
das
 
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