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J. SUNDWALL
bietet uns die Erwähnung von Kallistratos aus Aphidna
unter den Trierarchen des Jahres, denn dieser wurde 361
verbannt (vgl. Kirchner, Prosop. Att. 8157). Höher als 367/6
zu gehen scheint wieder nicht statthaft, wegen des Vorkom-
mens von Cliares, von dessen Tätigkeit vor diesem Jahre
nichts bekannt ist (vgl. P. A. 15292). Und dass unsere Ur-
kunde auch wirklich zwischen diese beiden Zeitpunkte verlegt
werden muss, geht endlich aus Col. II Z. 50 f. hervor, wo es
heisst: Tpn]Qe(i)g e^erdeuaav ejxl EüxTpp[o#oq Aoujo^ecog?), Ei)9io(v)
2oim(eooq) x/u)()[o](u)yju]gxövxoov. Die Kleruchen-Sendung, wel-
che vor 361 wohl am ehesten in Frage kommt, ist die nach
Samos, die Beloch ins J. 365/4 verlegt (Griech. Gesell. II 274,2).
Unsere Urkunde wäre also ein Auszug aus dem Rechen-
schaftsbericht der Werftaufseher d. J. 365/4 (Ol. 103,4). Diese
Ansetzung glaube ich durch folgende Erwägungen stützen
zu können. Es ist nämlich bemerkenswert, dass die meisten
älteren Seeurkunden nach der Ansetzung des Corpus aus dem
vierten Jahre einer Olympiade stammen, wie folgendes Ver-
zeichnis der datierten Texte zeigt:
II
791
377/6
Ol.
100,4
II
789 b
374/3
»
101,3
II
789
373/2
»
101,4
II
793
357/6
»
105,4
II
794
356/5
»
106,1
II
795
353/2
»
106,4
II
802
349/8
»
107,4
II
803
342/1
»
109,3
II
804
334/3
»
111,3
II
807
330/29
»
112,3
II
808
326/5
»
113,3
II
809
325/4
»
113,4
II
811
c. 323
II
812
c. 323
Nun lassen sich auch II 789b und II 794 einem vierten
Olympiaden-Jahre zuweisen. Köhler hat die erstere ins Jahr
374/3 gesetzt (AM. VIII 1 883, 1 75), weil sie vor der Entschei-
dung des Prozesses des Timotheos (November 373) abgefasst
sein muss. Die Urkunde kann aber ebenso gut derjenige
Teil einer Übergabe der Werftaufseher des Jahres 373/2 (Ol.
101,4) gewesen sein, der den Bestand der Flotte bei ihrem
J. SUNDWALL
bietet uns die Erwähnung von Kallistratos aus Aphidna
unter den Trierarchen des Jahres, denn dieser wurde 361
verbannt (vgl. Kirchner, Prosop. Att. 8157). Höher als 367/6
zu gehen scheint wieder nicht statthaft, wegen des Vorkom-
mens von Cliares, von dessen Tätigkeit vor diesem Jahre
nichts bekannt ist (vgl. P. A. 15292). Und dass unsere Ur-
kunde auch wirklich zwischen diese beiden Zeitpunkte verlegt
werden muss, geht endlich aus Col. II Z. 50 f. hervor, wo es
heisst: Tpn]Qe(i)g e^erdeuaav ejxl EüxTpp[o#oq Aoujo^ecog?), Ei)9io(v)
2oim(eooq) x/u)()[o](u)yju]gxövxoov. Die Kleruchen-Sendung, wel-
che vor 361 wohl am ehesten in Frage kommt, ist die nach
Samos, die Beloch ins J. 365/4 verlegt (Griech. Gesell. II 274,2).
Unsere Urkunde wäre also ein Auszug aus dem Rechen-
schaftsbericht der Werftaufseher d. J. 365/4 (Ol. 103,4). Diese
Ansetzung glaube ich durch folgende Erwägungen stützen
zu können. Es ist nämlich bemerkenswert, dass die meisten
älteren Seeurkunden nach der Ansetzung des Corpus aus dem
vierten Jahre einer Olympiade stammen, wie folgendes Ver-
zeichnis der datierten Texte zeigt:
II
791
377/6
Ol.
100,4
II
789 b
374/3
»
101,3
II
789
373/2
»
101,4
II
793
357/6
»
105,4
II
794
356/5
»
106,1
II
795
353/2
»
106,4
II
802
349/8
»
107,4
II
803
342/1
»
109,3
II
804
334/3
»
111,3
II
807
330/29
»
112,3
II
808
326/5
»
113,3
II
809
325/4
»
113,4
II
811
c. 323
II
812
c. 323
Nun lassen sich auch II 789b und II 794 einem vierten
Olympiaden-Jahre zuweisen. Köhler hat die erstere ins Jahr
374/3 gesetzt (AM. VIII 1 883, 1 75), weil sie vor der Entschei-
dung des Prozesses des Timotheos (November 373) abgefasst
sein muss. Die Urkunde kann aber ebenso gut derjenige
Teil einer Übergabe der Werftaufseher des Jahres 373/2 (Ol.
101,4) gewesen sein, der den Bestand der Flotte bei ihrem