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A. BRUECKNER
den, etwa 60 m vor der Stadtmauer, 1 2 m nordöstlich von der
Ehrenstele des Pythagoras, d,es Proxenos von Selymbria, in
der Gabelung der Eleusinischen und der Gräberstrasse. Die-
sen Raum hat ein heiliger Bezirk eingenommen, den ein er-
haltener Grenzstein vom Ausgange des V. vorchr. Jahrhun-
derts mit dem Inschriftrest [HABjATON bezeugt (npaxTixa
1910, 104). Zur Aufschüttung des Bezirkes scheint eine Karre
sandigen Schuttes einmal abgeladen zu sein, in welchem
diese Scherben untermischt mit solchen von groben Ampho-
ren enthalten waren, '/2 - 3/4 m tiefer als die Unterkante der
Basis der Pythagoras-Stele, in einer Tiefe also, die unter die
Strassendämme des V. Jahrhunderts hinabreichte; es mochte
zuvor bei einer der häufigen Überschwemmungen hier im
Talgrunde ein Loch aufgewühlt sein. Daraus, dass alle diese
Scherben so in einem Haufen gefunden sind, erwächst die
Vorstellung, dass sie von einer einheitlichen Masse, einem
einzigen Scherbengerichte, herrühren. Sie wird bestätigt durch
die häufige Wiederkehr zweier Namen, eben des Thukydi-
des und des Kleippides. Ich bin Zeuge ihrer Auffindung ge-
wesen für alle bis auf Nr. 42; für diese Scherbe steht Herr
Ephoros Oikonomos ein, der versichert, dass sie von der-
selben Stelle herrührt.
7-17. Wider Thukydides des Melesias Sohn.
7. (HJ/ava des Nationalmuseums 13834). Vor-
der-und Rückseite abgeb. Taf. II. Ostrakon voll-
ständig, 1.0,13, Randstück eines rotfigurigen Kra-
ters. Auf der schwarzgefirnissten Innenseite
OOKYAl&Ef
MEL-EflO
Für die Vasenchronologie würde es nicht unwichtig sein,
wenn sich ein vollständiger Krater mit dem gleichen Rand-
ornament nacliweisen Hesse. Bisher ist das nicht «gelungen.
Der dicke Ruudstab — vgl. Querschnitt—ist am Krater bis in
die Zeit des strengschönen Stiles üblich; diesem sind auch
die schmalen Kymatien eigentümlich. Das Ornament der
Hohlkehle, elliptische Blätterpaare mit Tupfen dazwischen,
ist von der schwarzfigurigen Keramik her übernommen, vgl.
A. BRUECKNER
den, etwa 60 m vor der Stadtmauer, 1 2 m nordöstlich von der
Ehrenstele des Pythagoras, d,es Proxenos von Selymbria, in
der Gabelung der Eleusinischen und der Gräberstrasse. Die-
sen Raum hat ein heiliger Bezirk eingenommen, den ein er-
haltener Grenzstein vom Ausgange des V. vorchr. Jahrhun-
derts mit dem Inschriftrest [HABjATON bezeugt (npaxTixa
1910, 104). Zur Aufschüttung des Bezirkes scheint eine Karre
sandigen Schuttes einmal abgeladen zu sein, in welchem
diese Scherben untermischt mit solchen von groben Ampho-
ren enthalten waren, '/2 - 3/4 m tiefer als die Unterkante der
Basis der Pythagoras-Stele, in einer Tiefe also, die unter die
Strassendämme des V. Jahrhunderts hinabreichte; es mochte
zuvor bei einer der häufigen Überschwemmungen hier im
Talgrunde ein Loch aufgewühlt sein. Daraus, dass alle diese
Scherben so in einem Haufen gefunden sind, erwächst die
Vorstellung, dass sie von einer einheitlichen Masse, einem
einzigen Scherbengerichte, herrühren. Sie wird bestätigt durch
die häufige Wiederkehr zweier Namen, eben des Thukydi-
des und des Kleippides. Ich bin Zeuge ihrer Auffindung ge-
wesen für alle bis auf Nr. 42; für diese Scherbe steht Herr
Ephoros Oikonomos ein, der versichert, dass sie von der-
selben Stelle herrührt.
7-17. Wider Thukydides des Melesias Sohn.
7. (HJ/ava des Nationalmuseums 13834). Vor-
der-und Rückseite abgeb. Taf. II. Ostrakon voll-
ständig, 1.0,13, Randstück eines rotfigurigen Kra-
ters. Auf der schwarzgefirnissten Innenseite
OOKYAl&Ef
MEL-EflO
Für die Vasenchronologie würde es nicht unwichtig sein,
wenn sich ein vollständiger Krater mit dem gleichen Rand-
ornament nacliweisen Hesse. Bisher ist das nicht «gelungen.
Der dicke Ruudstab — vgl. Querschnitt—ist am Krater bis in
die Zeit des strengschönen Stiles üblich; diesem sind auch
die schmalen Kymatien eigentümlich. Das Ornament der
Hohlkehle, elliptische Blätterpaare mit Tupfen dazwischen,
ist von der schwarzfigurigen Keramik her übernommen, vgl.