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P. WOLTERS

XQTjatr) '/jüqe bezogen, die Ph. Le Bas 1 veröffentlichte. Kaum
mit Recht. Nach meiner Erinnerung war die Spur der ein-
stigen Einmauerung wohl für das längliche Relief (0,57m
breit, 0,37 hoch) passend, aber nicht für eine grosse Stele
mit Pilastern, sie befand sich auch 'ziemlich hoch, nahe einer
Ecke’, wo Lölling das Relief sah2. Dagegen hat weder Mileh-
höfer noch Struck3 noch sonst irgend Jemand ausser Lan-
dron die Inschrift der Maenia an der Kirche von Merbaka
gelesen, wo Frankel sie offenbar vergebens suchte. Von ihr
dürfen wir hier absehen. Denn die beiden Grabreliefs, die
Cyriacus an der Kirche von Merbaka zeichnete, befinden
sich noch an ihr, an den Stellen, wo sie vom Baumeister mit
bestimmter Berechnung eingefügt wurden4, es sind die mit
den Inschriften des Eüjropog (IG. IV 539) und des Mbcr/.oc
lAvraAmo; (IG. IV 641); bei dem letzteren Stein hat dann
Cyriacus allerdings die Inschrift übersehen.
Frankel hat die Inschrift des Euporos beim Heraiou
eingeordnet, die des 'Antalinios’ bei der Stadt Argos, und
zwar auf die Angabe Fourmont’s hin, 539 sei arr) Kovixrj ev
KXapta gefunden. Was diese KXaQia sei, hat bisher Niemand
erraten, dass mit Kovixrj das Dorf Chonika (Xomxag)5 in der
Nähe des Heraions bezeichnet sein soll, ist möglich. Aber
schon in den Tagen des Cyriacus befand sich der Stein, seit
300 Jahren fest eingebaut, in der Kirchenwand und seine
Herkunft war schon damals sicher nicht mehr zu erfragen.

1 Voyage archeologique. Inscriptions II Nr. 139: ‘ Copie de Landron.
Lglise de Merbaka’.
’ [Eine Nachprüfung an Ort und Stelle bestätigt dies durchaus; das
Relief sass einst neben der NO-Ecke des Baues. G. K.|
3 Bei Struck (AM. XXXIV 1909, 208) versehentlich gedruckt: IG. IV
947 statt 641 (Nordseite der Kirche). Das Richtige ergibt sich aus Milch-
höfer.
4 Struck, a. a. O. S. 208, Taf. 10,4 und 5; vgl. die photographischen
Aufnahmen der K. Preussischen Messbildanstalt 1348, 2 und des Atheni-
schen Instituts Argolis 77. 78.
u 'O Xdmxaq schreibt K, Zi|oiou (’ABrjvä III 1891, 499) ebenso wie
’A. MTpu.apdy.ri5 (TEcuyoaqia tofi volioü ’Ap'/ol.ifioq y.ui KopivBiaq S. 62) und
das ’EYxutAojiaifiixöv AeEbxov (Athen, Barth und Hirst), dem ich auch wei-
terhin topographische Angaben entnehme.
 
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