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(4. KARO
unseres Künstlers Kraft1. Auf 1428 flieht der Feind, mit
einem Schlachtmesser bewehrt. Der Verfolger trägt an einem
Riemen ein breites Schwert mit dickem Knauf. Auf 1429
hat sich der Verfolgte gestellt und wird eben von der lau-
sen Lanze seines Feindes durchbohrt-. Die Relieftechnik
ist klar und sauber, aber äusserst primitiv, die Figuren und
Ornamente gleichen aus dünnen Brettchen ausgesägten, auf
dem Grunde aufgeklebten Silhouetten. Nur ganz geringe
Innenzeichnung ist bei den Gestalten angegeben (auf 1428
Anne und Schwert des Verfolgers, Zügel des Pferdes, Wagen-
korb; auf 1429 ist der Mann fast ganz zerstört), während die
Spiralornamente, auch die Füllmuster auf 1428, sorgsamer aus-
geführt sind. Die Wagenräder sind mit dem Zirkel Umrissen.
1430 (unvollständig bei Schuchh. Abb. 157; Reichel 28,
Nr. 6; K. Müller 290, Abb. 15) gleicht in der Technik durchaus
den eben erwähnten Steinen, während seine dreifache senk-
rechte Gliederung eher an 1431 erinnert. Der von breiten
Spiralbändern eingerahmte Mittelstreifen enthält auch keine
richtige figürliche Darstellung, sondern drei aufgebäumte
Pferde, die wie irgend ein anderes Ornament einfach über
einander gestellt sind. Hier fehlt der untere Abschluss, im
ganzen mögen es vier oder fünf Pferde gewesen sein.
Anders die letzte Stele (1427), die sich schon durch ihr
Material, einen feinkörnigen graurötlichen Sandstein, von
den anderen unterscheidet. Hier ist ein wirkliches Hauptbild
geschaffen, umrahmt von ganz schmalen Bändern (gegenstän-
dige Spiralhaken mit füllenden Blättchen), über einem dreifach
profilierten Sockel. Die Relieftechnik ist weniger sauber als
bei den anderen Stelen, dafür aber nicht mehr so schematisch
laubsägenartig, sie erstrebt schon eine gewisse plastische
Wiedergabe der Körperformen, durch leichte Rundung der
Umrisse und seichte Austiefung des Grundes neben ihnen.
' Dafür stehen auf einem Fragment (dessen rechte Hälfte = Reichel
Nr. 7 b) die beiden Wagenräder nebeneinander!
2 Auf dem Fragment Reichel Nr. 13 war auch ein Mann zu Wagen,
mit eingelegter Lanze, abgebildet. Von ähnlichen Darstellungen könnten
Nr. 8. 9. 11. 12 stammen.
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unseres Künstlers Kraft1. Auf 1428 flieht der Feind, mit
einem Schlachtmesser bewehrt. Der Verfolger trägt an einem
Riemen ein breites Schwert mit dickem Knauf. Auf 1429
hat sich der Verfolgte gestellt und wird eben von der lau-
sen Lanze seines Feindes durchbohrt-. Die Relieftechnik
ist klar und sauber, aber äusserst primitiv, die Figuren und
Ornamente gleichen aus dünnen Brettchen ausgesägten, auf
dem Grunde aufgeklebten Silhouetten. Nur ganz geringe
Innenzeichnung ist bei den Gestalten angegeben (auf 1428
Anne und Schwert des Verfolgers, Zügel des Pferdes, Wagen-
korb; auf 1429 ist der Mann fast ganz zerstört), während die
Spiralornamente, auch die Füllmuster auf 1428, sorgsamer aus-
geführt sind. Die Wagenräder sind mit dem Zirkel Umrissen.
1430 (unvollständig bei Schuchh. Abb. 157; Reichel 28,
Nr. 6; K. Müller 290, Abb. 15) gleicht in der Technik durchaus
den eben erwähnten Steinen, während seine dreifache senk-
rechte Gliederung eher an 1431 erinnert. Der von breiten
Spiralbändern eingerahmte Mittelstreifen enthält auch keine
richtige figürliche Darstellung, sondern drei aufgebäumte
Pferde, die wie irgend ein anderes Ornament einfach über
einander gestellt sind. Hier fehlt der untere Abschluss, im
ganzen mögen es vier oder fünf Pferde gewesen sein.
Anders die letzte Stele (1427), die sich schon durch ihr
Material, einen feinkörnigen graurötlichen Sandstein, von
den anderen unterscheidet. Hier ist ein wirkliches Hauptbild
geschaffen, umrahmt von ganz schmalen Bändern (gegenstän-
dige Spiralhaken mit füllenden Blättchen), über einem dreifach
profilierten Sockel. Die Relieftechnik ist weniger sauber als
bei den anderen Stelen, dafür aber nicht mehr so schematisch
laubsägenartig, sie erstrebt schon eine gewisse plastische
Wiedergabe der Körperformen, durch leichte Rundung der
Umrisse und seichte Austiefung des Grundes neben ihnen.
' Dafür stehen auf einem Fragment (dessen rechte Hälfte = Reichel
Nr. 7 b) die beiden Wagenräder nebeneinander!
2 Auf dem Fragment Reichel Nr. 13 war auch ein Mann zu Wagen,
mit eingelegter Lanze, abgebildet. Von ähnlichen Darstellungen könnten
Nr. 8. 9. 11. 12 stammen.