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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 41.1916

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Erstes und zweites Heft
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Massow, Wilhelm von: Die Kypseloslade
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https://doi.org/10.11588/diglit.37286#0021
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DIE KYPSELOSLADE

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ist es jedoch auch im Alphabet von Pamphylien und vielleicht von
Karien aufgetaucht, ja Dr. A. Rumpf weist es mir als Versatz-
marke auf einem Baustein archaischer Zeit in Chios nach (JsXtlov
agyaioL I 1915, 83). So kann die Heimat dieser Larnax aus
Gordion in ionischem Gebiet gesucht werden, worauf der Stil
ihres Kymations bestimmt hinweist (Körte a. a. O. Abb. 87).
Dies vermutete schon Watzinger, Gr. Holzsarkophage 92.
Nachbildungen von Holzkästen finden sich noch immer am
meisten auf Vasen, wo freilich größere Truhen ziemlich selten
dargestellt sind. Schwarzfigurig ist mir nur das Bild einer Toten-
larnax bekannt (Nr. 1 der folgenden Liste). Aber wir sind doch
nicht mehr wie Jahn und Overbeck nur auf die Vasenbilder
angewiesen, besonders dank der Auffindung der lokrischen Ton-
reliefe. Alle dargestellten Truhen scheiden sich im wesentlichen
in zwei Formengruppen.
Die eine, viel seltenere, Gattung besteht aus länglichen
Kästen, deren meist recht kurze Füße gesondert gearbeitet und
wie untergesetzt sind. Die Verzierung beschränkt sich auf die
Wandungen, die ringsum von einem Rahmen umgeben sind.
Folgende Vasenbilder zeigen solche Rahmenlarnakes:
1. Sfg. Lutrophoros aus Athen, Mon. d. Inst. VI11 Taf. 4, 1.
2. Rfg. Skyphos, Neapel, sog. Tenneslarnax, Heydemann
3140; Österr. Jahresh. XII 1909, 167 Abb. 77.
3. Rfg. Stamnos, Petersburg, Ermitage, Danae, Mon. d.
Inst. 1856 Taf. 8; Welcker, Alte Denkm. V Taf. 17,2.
4. Rfg. Hydria, Boston, Danae, Museum of Fine Arts Bulletin
XII 6; Beazley, Attic redfg. vas. in Americ. Mus. 51, Fig.32.
5. Rfg. Stamnos aus Vulci mit Kleidertruhe, Gerhard, A. V.
IV Taf. 301.
Auf Nr. 3-5 erscheinen die Truhen nach unten verjüngt. Diese
charakteristische bei den übrigen Arten seltener vorkommende
Form beruht nicht auf Willkür der Vasenmaler, etwa zur An-
passung des Gerätes an die nach unten verjüngten Gefäßformen,
da auch erhaltene Tonkästen nach Holzvorbild dieselbe Form
bezeugen: außer altkretischen Hockersärgen eine solche Kiste aus
früharchaischer Zeit in Athen(Nat.Mus. 10735) und noch mit spät-
hellenistischer Inschrift eine wohl aus Lydien kommende Marmor-
nachbildung in London (J. H.S.XXIX 1909,155), übereinstimmend
 
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