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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 41.1916

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Erstes und zweites Heft
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Massow, Wilhelm von: Die Kypseloslade
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https://doi.org/10.11588/diglit.37286#0059
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DIE KYPSELOSLADE

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mochte ich unsere Fünf nicht geben. Deshalb benutzte ich mit
Jones die rund ein halbes Jahrhundert jüngere Preisamphora in
München (Baumeister III 2109) und die etwas ältere in Halle
(Langlotz, Zeitbestimmung strengrotf. Vas. Taf. 1,1) als Vorlage.
Nur glaubte ich, entsprechend dem Wagenrennen auch die Läufer
nicht wie Jones in gleichmäßigen Abständen voneinander, sondern
mit kleinen Verschiebungen zeichnen zu sollen.
g) Akastos, Preise und Peliaden, 17, 10—11.
Auf dem Berliner Krater sind drei thronende Kampfrichter
abgebildet, was Weege veranlaßt hat, sich auch auf der Truhe
Akastos und die Peliaden so zu denken (Arch. Jahrb. XXXI
1916, 137). Aber diese unnötige Annahme widerspricht der
Gepflogenheit des Pausanias, sitzende Figuren als solche zu
bezeichnen. Dem Akastos gab Jones mit Recht einen langen
Chiton. Auch für die Zahl und Anordnung der Dreifüße werden
wir ihm folgen. Man könnte vermuten, die Preise hätten wie auf
dem Berliner Krater und der syrakusischen Lekythos (Abb. 7)
zwischen Sieger und Kampfrichter gestanden; deren enge Ver-
knüpfung aber durch das Darreichen des Kranzes macht es so
gut wie sicher, daß Pausanias hier der Reihe nach aufzählte.
Für das Kranzreichen verweist Herr Prof. Watzinger auf die
altattische Hydria de Ridder, Catal. d. vas. de la Bibi. Nat. I
Taf. 6, 253, Arch. Ztg. XXIV 1866 Taf. 209.
Die Zahl der Peliaden wollte Bergk auf zwei beschränken
(Arch. Ztg. III 1845, 158). Doch scheint mir das Wort fiovr] auf
mehr hinzuweisen, da Pausanias bei nur zwei Frauen vielmehr
zfj de geschrieben haben würde. Es waren also wahrscheinlich
wie in Overbecks und Jones’ Entwürfen drei Peliastöchter zu
sehen, die aber nicht einzeln nebeneinander, sondern dicht
hintereinander gestaffelt dargestellt waren wie die Frauen auf
den korinthischen Krateren im Louvre E 634 und im Vatikan
(Helbig, Führer 3 455; Albizzati, Vasi ant. del Vaticano Taf. 10),
ähnlich auch auf dem Krater mit Hektors Auszug im Louvre
E 638. Diese Dreivereine von Frauen waren auch sonst in
der archaischen Kunst beliebt, sie finden sich ähnlich auf der
Fran^oisvase, einer nach Orsi eher korinthischen als attischen
Scherbe aus Gela (Mon. d. Line. XVII 641) und einer eretrischen
 
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