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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 41.1916

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Erstes und zweites Heft
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Massow, Wilhelm von: Die Kypseloslade
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https://doi.org/10.11588/diglit.37286#0083
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DIE KYPSELOSLADE

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aneinandergedrängt (Robert, Hermen. Abb. 176). Bessere Vor-
bilder liefern attische sfg. Vasen. Nur in der Iliupersis einer
Berliner Amphora erhebt Menelaos sein Schwert (Fw. 1685;
Robert a. a. O. Abb. 177). Auf den übrigen Amphoren (Berlin
Fw. 1687; Mus. Gregor A II Taf. 47; Gerhard A. V. II Taf. 129)
hält er es stichbereit in Hüfthöhe und nur die Art des Zupackens
wechselt. Für Menelaos besitzen wir ein Vorbild in dem Tydeus,
der die Ismene angreift, auf der korinthischen Amphora im
Louvre E 640, Robert a. a. O. Abb. 109.
7. Iasons Hochzeit, 18,3.
Overbeck und mit ihm Furtwängler (Meisterw. 729 A. 3)
nahmen einen Irrtum des Pausanias in der Personenbezeichnung
an und glaubten in der thronenden Frau Aphrodite erkennen
zu sollen, ohne mit diesem Änderungsvorschlag durchzudringen.
Denn nach Analogie der Thetis auf der Fran^oisvase ist es
wahrscheinlicher, daß die Braut saß. Die Durchbrechung der
Beschreibungsfolge durch Vorwegnahme der wichtigsten Figuren
kehrt einigemale wieder (oben S. 47); in diesem Falle ist Pau-
sanias sichtlich von dem Verse beeinflußt. Wesentlich ebenso
jetzt Lippold (oben S. 2) mit Studniczka (Arch. Jahrb. XXXIV
1919, 131).
Jones zieht das Bild unnötig in die Breite, wohl auf Grund
der Ansicht von Welcker und Robert (zuletzt Hermeneutik 236),
daß die Hochzeit der Medeia als wichtige korinthische Sage
das Hauptbild der Lade sei, das vielleicht auf die ursprüngliche
Bestimmung der Larnax als Hochzeitsgeschenk anspielte. Solch
eine vereinzelte Anspielung würde man aber eher im mittelsten
Streifen erwarten, wenn sie sich schon vor den andern Bildern
hervorhob. Auch Brunns Forderung, die Hochzeit müßte wegen
des Wortes yafihi im Epigramm mit großer Feierlichkeit und
in weiterer Ausdehnung vor sich gehen, ist unvereinbar mit der
Beobachtung, daß Pausanias selbst namenlose Nebenfiguren zu
erwähnen pflegt. Wir kennen keine archaische Darstellung dieser
Hochzeit. Aber für die Komposition kommt uns das bronzene
Metopenband Abb. 14 zu Hilfe, wo in dem Felde links oben
Zeus zwischen zwei Göttern thront. Danach braucht unser
ATHENISCHE MITTEILUNGEN XLI 1916. 5
 
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