ZUM SARKOPHAG VON TORRE NOVA
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nisierend gar den Törinnen durch Jasons Edelmut zu Männern
verhalf, wird doch der alte Kern des Mythus deutlich. Auf dem
Argonautenbilde des Mikon Paus. I 18, 1 (Robert, Heldensage III
780 Anm. 2) waren nur zwei, Asteropeia und Antinoe, darge-
stellt. Auf dem jünger schwarzfigurigen Vasenbild Gerhard,
Auserles. Vasenb. 157, 1 stehen neben dem Kessel mit dem ver-
jüngten Widder zwei Peliaden, auf der anderen Seite neben Pelias
Medea, auf dem Stamnos in Miinchen Gerhard, a. a. O. 157, 3,
der dem Jahrzehnt 460 — 450 v. Chr. angehört, und den Beazley,
Attic Red fig. Vases 63 Anm. 1 dem Meister der Amphora in
Kopenhagen zuweist, steht je eine Tochter an jeder Seite des
Dreifußes mit dem Widder, und auf dem Krater in Corneto
(Ann. d. Inst. 1876 F) um etwa 470 v. Chr. sind es wieder zwei,
von denen diesmal eine Alkandra heißt. Auch auf dem etrus-
kischen Spiegel Gerhard, Etrusk. Spiegel IV, 1 Taf. 352 reden
zwei Töchter dem Vater zu. Links sitzt Pelias, an ihn lehnt,
von Koerte, Gerhard Etrusk. Spiegel V, 116, richtig benannt,
Akastos. Aber nachher irren Gerhard, Spiegel IV, I, 102 wie
Koerte a. a. O. in der Erklärung der Hauptgruppe. Jener,
indem er die eine der beiden Töchter als Medea ansieht,
was Koerte richtig stellt, beide, indem sie glauben, der Knabe
rechts komme aus dem Kessel heraus, und für diese scheinbar
an ihm statt an dem Widder vorgenommene Verjüngungsprobe
eine Erklärung suchen. Aber ein verjiingter Knabe müßte in
anderer Haltung sich aus dem Kessel erheben, als dieser es tut.
Es ist ein Diener, der den Dreifußkessel herbeigeschleppt
hat, wie ihn auf dem Relief des Lateran 1 * (Brunn-Bruckmann,
Denkm. 341) die eine Tochter aufstellt. Auch der etruskische
Spiegel Gerhard, Etrusk. Spiegel V Taf. 92 gibt nur zwei Töchter,
die Teilnehmerinnen des Mordes, nicht Alkestis, wie Koerte a. a. O.
richtig hervorhebt, wieder. Er überliefert ein ausgezeichnetes
attisches Gemälde, das etwa nur ein Jahrzehnt jünger ist als
1 Das Lateranrelief (Helbig, Führer 3 II Nr. 1154) strahlt an entlege-
nem Orte aus. Nach wiederholter Prüfung scheint mir klar, daß die
beiden Frauenfiguren zu seiten des heroisierten Toten auf dem römischen
Grabrelief des Maximiliansmuseums in Augsburg Arndt-Amelung, Einzel-
aufnahmen 1067, Wiederholungen der Medea und der einen Tochter mit
Weglassung des Schwertes sind.
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nisierend gar den Törinnen durch Jasons Edelmut zu Männern
verhalf, wird doch der alte Kern des Mythus deutlich. Auf dem
Argonautenbilde des Mikon Paus. I 18, 1 (Robert, Heldensage III
780 Anm. 2) waren nur zwei, Asteropeia und Antinoe, darge-
stellt. Auf dem jünger schwarzfigurigen Vasenbild Gerhard,
Auserles. Vasenb. 157, 1 stehen neben dem Kessel mit dem ver-
jüngten Widder zwei Peliaden, auf der anderen Seite neben Pelias
Medea, auf dem Stamnos in Miinchen Gerhard, a. a. O. 157, 3,
der dem Jahrzehnt 460 — 450 v. Chr. angehört, und den Beazley,
Attic Red fig. Vases 63 Anm. 1 dem Meister der Amphora in
Kopenhagen zuweist, steht je eine Tochter an jeder Seite des
Dreifußes mit dem Widder, und auf dem Krater in Corneto
(Ann. d. Inst. 1876 F) um etwa 470 v. Chr. sind es wieder zwei,
von denen diesmal eine Alkandra heißt. Auch auf dem etrus-
kischen Spiegel Gerhard, Etrusk. Spiegel IV, 1 Taf. 352 reden
zwei Töchter dem Vater zu. Links sitzt Pelias, an ihn lehnt,
von Koerte, Gerhard Etrusk. Spiegel V, 116, richtig benannt,
Akastos. Aber nachher irren Gerhard, Spiegel IV, I, 102 wie
Koerte a. a. O. in der Erklärung der Hauptgruppe. Jener,
indem er die eine der beiden Töchter als Medea ansieht,
was Koerte richtig stellt, beide, indem sie glauben, der Knabe
rechts komme aus dem Kessel heraus, und für diese scheinbar
an ihm statt an dem Widder vorgenommene Verjüngungsprobe
eine Erklärung suchen. Aber ein verjiingter Knabe müßte in
anderer Haltung sich aus dem Kessel erheben, als dieser es tut.
Es ist ein Diener, der den Dreifußkessel herbeigeschleppt
hat, wie ihn auf dem Relief des Lateran 1 * (Brunn-Bruckmann,
Denkm. 341) die eine Tochter aufstellt. Auch der etruskische
Spiegel Gerhard, Etrusk. Spiegel V Taf. 92 gibt nur zwei Töchter,
die Teilnehmerinnen des Mordes, nicht Alkestis, wie Koerte a. a. O.
richtig hervorhebt, wieder. Er überliefert ein ausgezeichnetes
attisches Gemälde, das etwa nur ein Jahrzehnt jünger ist als
1 Das Lateranrelief (Helbig, Führer 3 II Nr. 1154) strahlt an entlege-
nem Orte aus. Nach wiederholter Prüfung scheint mir klar, daß die
beiden Frauenfiguren zu seiten des heroisierten Toten auf dem römischen
Grabrelief des Maximiliansmuseums in Augsburg Arndt-Amelung, Einzel-
aufnahmen 1067, Wiederholungen der Medea und der einen Tochter mit
Weglassung des Schwertes sind.