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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 48.1923

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Krischen, Fritz: Der Aufbau des Nereidenmonuments von Xanthos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29492#0095
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DER AUFBAU DES NEREIDENMONUMENTES VON XANTHOS 81

Die Anordnung der Friesplatten unter sich ist erst in zweiter
Linie eine Frage des Inhaltes, den die Darstellungen bieten.
Architektonisch ist sie zunächst einmal eine Frage der Kon-
struktion — nämlich des Fugenschnittes. Ja es wäre unmetho-
disch, an den Inhalt heranzugehen, was beinahe unvermeidlich
mit einer Hypothese geschehen müßte, ehe die Konstruktion, die
doch auf greifbaren Tatsächlichkeiten, zum mindesten auf be-
kannten Zahlen und Maßen beruht, geklärt ist; und weil man
so unmethodisch vorgegangen ist, hat diese Aufgabe auch bis-
her nicht gelöst werden können. Im Katalog des Britischen
Museums steht sogar mit Bezug auf den höheren Fries zu lesen,
es sei unmöglich, die ursprüngliche Anordnung festzustellen.
Wir werden sehen, daß es dazu nur der genauen Beachtung
des Steinschnittes bedarf, der an einem isodomen Bau wie dem
unsrigen bei einigermaßen leidlicher Erhaltung deutlich genug
sprechen muß.

Wir betrachten zunächst den kleinen Fries, weil er besonders
gut erhalten und regelmäßiger im Steinschnitt ist: zum Gliick
sind auch hier wie am Cellafries alle vier Eckstiicke erhalten,
deren kurze Seiten etwa 2 Fuß (durchschnittlich 69 cm), deren
lange doppelt so viel (138 cm) betragen. Es sind das je 2
linke und 2 rechte Enden. Einer ganz regelmäßigen Anordnung
mit symmetrischen Ecken steht also nichts im Wege; sie ist die
notwendig vorauszusetzende, die anderen mathematisch mög-
lichen mit 2 symmetrischen 2 unsymmetrischen Seiten müßten
erst bewiesen werden.

Außer den Eckstiicken sind zwei Arten von Platten vorhanden,
solche von etwa 1,30 m Länge und solche von etwa 1,43 m.
Diese Maße sind durch Aufteilung der Strecken zwischen den
langen oder kurzen Paaren in gleiche Teile entstanden. Welche
Platten auf die Fronten, welche auf die Langseiten gehören, er-
rechnet sich aus den folgenden Exempeln, bei denen die zu-
sammengehörigen Front- und Langseiten jedesmal unter der-
selben Nummer stehen.

I. 6,65 m = 2 • 69 cm + 5 1,30 m

6,65 — 2-69
1,30

ATHENISCHE MITTEILUNGEN XXXXVIIl 1923.
 
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