Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 48.1923

DOI Artikel:
Britschkoff, Maria: Neue Inschriften aus Nicopolis ad Istrum
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29492#0108
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
94

MARIA BRITSCHKOFF

Der verschieden überlieferte Name 1 führte auch zu Meinungs-
verschiedenheiten bei der Bestimmung der Lage von Nicopolis, bis
endlich Kanitz 1872, durch eine Ehreninschrift an Julia Domna,
den sogenannten Stari-Nikjup (6 km s.-ö. vom Dorfe Novi-
Nikjup) als Ruinenstätte von Nicopolis feststellen konnte 2.

Ausgrabungen wurden zuerst im Jahre 1900 auf Anregung
des Königs Ferdinand unter der Leitung des französischen
Archäologen G. Seure und des bulgarischen Dobrusky vorge-
nommen, und ihre Ergebnisse mit reichem epigraphischen
Material im Sbornik XVIII und Revue archeologique 1907 X,
1908 XII veröffentlicht 3. Zum zweiten Male im Jahre 1905
und kurze Zeit im Herbst 1906 hat das bulgarische Ministerium
für Volksaufklärung Ausgrabungen unter der Leitung eines
Lehrers vornehmen lassen, worüber ich keinen Bericht vorge-
funden habe. Im Herbst 1920 wurde ich von der Museums-
verwaltung fiir 14 Tage nach Nicopolis und seiner nächsten
Umgebung geschickt, um den Zustand der im Jahre 1905 aus-
gegrabenen Inschriften festzustellen. Aus meinem Berichte 4
entnehme ich kurze Notizen, die der Inschriftenbehandlung
vorangehen mögen.

Die Form der Stadt, die mehr als eine Stunde Umfang hat,
ist vom nächsten Tumulus am Lauf des Walles und der Stadt-
mauerfundamente deutlich zu erkennen. Sie bestand aus zwei
ungleichen Teilen: der größere ist ein ungleichmäßiges Viereck
(N.-Seite ungefähr 621, O.-Seite 595, W.-Seite 582 Schritte lang),
an dessen Südseite unmittelbar der zweite Teil angebaut worden
ist (W.-Seite 200 Schritte, O.-Seite 223, S.-Seite 400). Nach
der Angabe des Baumeisters Kosaroff 5 soll die Stadtmauer

1 7T(jög ^'Iozqov, TTQoe 'IoTQtp, 7T£()t Aiuov, ad Istrum, Nicopolistro (Ta-
bula Peut.).

2 Kanitz, Donaubulgarien I 2 87 185; Iirecek, Die Heerstraße von
Belgrad nach Constantinopel. Iirecek, Reise durch Bulgarien (bulg.).
Schkorpil in Izwestija russ. arch. instituta X.

3 Einzelne Kunstgegenstände aus Nicopolis behandelt Prof. Filow
in Izwestija na arch. d-vo I—V und S. Reinach in Rev. arch. XXXIV.

4 Der Bericht ist im Jahrbuch des Museums in Sofia 1921 er-
schienen (bulg.).

5 Zeitschrift für Ingenieure und Baumeister 1899 (bulg.).
 
Annotationen