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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 51.1926

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Theminostratos von Kalymna
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THEMINOSTRATOS VON KALYMNA.
Die «griechische Inschrift aus Kreta» Klio XX 466, früher in
der Sammlung des Freiherrn von Eperjesy auf dem Schlosse Wehr-
burg in Südtirol:
Θεμινόσστρατος
Νικοκρίτου
στεφαναφορών
(Rasur) γυμνα-
5 σιαρχούντος
Άριστοφάντου
του βζ
ist weder, wie ihr jetziger Besitzer und Herausgeber, Herr K. Μ. Mayr,
glaubt, unveröffentlicht, noch stammt sie aus Kreta. Sie gehört einem
Denkmal an, das F. Studniczka Vorjahren im Besitze des ottomanischen
Postbeamten Herrn Petrino Zitelli in Chios gesehen, A.M. XIII 188 f.
Nr. 2 beschrieben und abgebildet und ausdrücklich als «aus Kalymnos
nach Chios gebracht» bezeichnet hat; der Name Θεμινόστρατος, sonst
bisher, soviel ich sehe, nur für Kalymna durch zwei Steine Inscr. Brit.
Mus. 268 (Gr. Dial. Inschr. 3590) Z. 26 und 311 (erwähnt zu Gr. Dial.
Inschr. 3602) bezeugt, war allerdings in Studniczkas Umschrift in
Θε(ο)μνόσστρατος geändert und so auch in dem Register zu Band
XI-XV der A. Μ. gebucht worden. Studniczkas Abbildung und Be-
schreibung lehrt, dass in die Basis «aus schwarzem Kalkstein» eine
«apollinische Herme, 0,63 h., 0,11br., 0,08d., aus weissem, braun ver-
sinterten Marmor von recht guter Arbeit ursprünglich wohl mittelst
Bleivergusses eingezapft war». Diese Herme ist jetzt offenbar von ihrer
Basis getrennt; befand oder befindet auch sie sich in der Sammlung
des Schlosses Wehrburg? Die Züge der Inschrift gibt Studniczkas
Abbildung augenscheinlich ungleich treuer wieder als die Zeichnung
der Klio. Die Übersetzung, die dieser Veröffentlichung beigegeben
ist: «Theminostratos, der Sohn des Nikokritos, (im Wettkampf) be-
kränzt» geht irre. Στεφαναιρορών kann nur den im Amte befindlichen
στεφαναφόρος, den ersten Beamten der Stadt Kalymna, bezeichnen, der
in dieser Eigenschaft das Denkmal aufgestellt hat, wie z. B. Άρχίας
Απολλώνιου γυμνασιαρχών, als derzeitiger Gymnasiarch, in Delos den
Altar Bull. corr. hell. XXXVI 429 Nr. 13. Ebenso hinfällig ist die Ver-
mutung, dass die Basis «ein kleines Standbild aus Bronze» getragen
habe als «Ehrenzeichen eines gymnischen Siegers in einer Ringschule
 
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