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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 14.1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.41281#0015
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Architektonifche Rundfchau
SKIZZENBLÄTTER
AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST
HERAUSGEGEBEN
VON
Ludwig- Eisenlohr und Carl Weigle
ARCHITEKTEN IN STUTTGART.
14. Jahrgang 1898. i
4. Heft.
Monatlich eine Lieferung zum Preise von Marte 1. HO.

I N H ALT.

Tafel 25 u. 26. Das neue Justizgebäude zu München;
erbaut von Professor Friedrich von Thiersch daselbst.
2. Perspektive. — 3. Querschnitt. (Siehe auch Tafel 21 u. 22.)
Tafel 27. Villa Martha in Grunewald bei Berlin; erbaut
von Architekt H. Jassoy in Berlin.
Diese Villa wurde in den Jahren 1892 bis 1893 für Herrn
Fraussen erbaut als Backstein-
bau mit Verwendung von
Holz etc. Die Ausstattung
des Innern ist gediegen —
Stuckdecken von Lessing.
Das Speisezimmer hat eine
Holzdecke. Die Heizung ge-
schieht durch eine Warmwas-
seranlage (System Angrick).
Die Baukosten beliefen
sich auf 65 000 M.
Tafel 28. Zinshaus,
Alleegasse 21 in Wien; er-
baut von Architekt Heinr.
Adam daselbst.
Das Haus besteht aus
Souterrain, Erdgeschoss und
drei Obergeschossen. In
einem eleganten Stadtbezirk
gelegen, ist es im Innern
und Aussern vornehm aus-
gestattet und für grössere
Herrschaftswohnungen be-
stimmt. Jedes Stockwerk ist
so eingeteilt, dass es ent-
weder als grosse Einzelwoh-
nung oder in zwei Wohnun-
gen abgeteilt vermietbar ist.
Tafel 29. Villa in der
Rehlenbergstrasse in Stuttgart; erbaut von Eisenlohr & Weigle,
Architekten daselbst.
Das Äussere dieses Landhauses ist — abgesehen von den
aus Werkstein hergestellten Fenstereinfassungen — in Backstein-
rohbau in zweierlei Farben ausgeführt. Das Innere enthält neben
dem im Untergeschoss gelegenen Keller und sonstigen Nutz-
räumlichkeiten im Erdgeschoss eine kleine Diele und in diesem,

im I. Ober- und Dachgeschoss zusammen neun Wohn- und
Schlafzimmer. Die Baukosten betrugen rund 38000 M.
Tafel 30 u. 31. Der neue Dom zu Berlin; erbaut von
Geh. Regierungsrat Professor J. C. Raschdorff und Architekt
O. Raschdorff daselbst.
Am 17. Juni 1894 wurde der Grundstein zu dem gewaltigen
Bauwerke gelegt und heute
schon ist es bis zur Haupt-
simshöhe gediehen. Auch
zeigt sich in den Umrissen
die Hauptkuppel mit ihren
vier Ecktürmen.
Die Gesamtlänge des
Domes beträgt 114 m bei
73 m Tiefe, während die
Oberkante des Hauptsimses
ca. 30 m über der Strassen-
oberfläcbe liegt und sich mit
der des Königlichen Schlosses
in gleicher Höhe befindet.
Der westlichen Langseite des
Domgebäudes ist eine mäch-
tige Säulenhalle vorgelagert,
81 m lang und durchschnitt-
lich 9 m breit. Im ganzen
führen zwölf Portale ins In-
nere, davon neun unter der
Halle, eines an der Südseite
und zwei an der Ostseite.
Die inmitten der ge-
samten Raumanlage angeord-
nete Predigtkirche hat die
Grundform eines ungleich-
seitigen Achtecks mit drei
Kreuzarmen, dem östlich ge-
richteten kreisförmigen Altarraum und vier diagonal gestellten
halbrunden Nischen.
Der Kirchenraum ist ausreichend gross für ca. 2000 Sitz-
und 1600 Stehplätze, im ganzen also für ca. 3600 Personen.
Die über der Vierung zu errichtende Kuppel wird im Innern
31m weit; die Gesamthöhe vom Fussboden bis zu dem Ober-
lichtkranz beträgt 72 m.


Entworfen von Baurat A. von Wielemans in Wien.
 
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