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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 19.1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.43187#0017
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1903

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 1

St. Elisabethenkirche in Stuttgart. Architekt: J. Cades in Stuttgart.


Kirche beträgt 55,10 m, die Breite im Querschiff 26,38 m. Sie bietet Raum
für 850 Sitz- und 1450 Stehplätze. Die Bausumme für die Kirche beträgt
255000 Mk., für die äusseren Anlagen 18000 Mk. Die Kosten für 1 qm
überbauter Fläche beträgt 219 Mk.; für 1 cbm 14,30 Mk.; für einen Kirch-
gänger 111 Mk.
Tafel 5. Eingang zum Standesamt an der Fischerbrücke
in Berlin. Architekt: Stadtbaurat Ludwig Hoffmann in Berlin.
Die Modelle sind von Bildhauer H. Giesecke angefertigt, die Steinmetz-
arbeiten von Steinmetzmeister Plöger, die Schmiedarbeit von Schulz & Holde-
fleiss, sämtlich in Berlin.
Tafel 6. Villa in der Humboldtstrasse in Stuttgart. Archi-
tekt: Albert Eitel in Stuttgart.
Bei dem auf dem Abhange der Karlshöhe erbauten Einfamilienhaus
war der Architekt bemüht, eine malerische Anlage zu schaffen und auch
hauptsächlich das Dach mehr als in Stuttgart üblich auszubilden, was
allerdings bei der geringen erlaubten Höhe von nur 14 m und den strengen
ortsbaustatutarischen Vorschriften sehr erschwert war. Es war dies um so
wichtiger, als dort die Gebäude auch von der Höhe herab betrachtet
werden können und der Anblick der blechernen Plattformen sich be-
sonders hässlich ausnimmt. Dem Charakter des Gebäudes entsprechend
sind auch die Materialien gewählt: unregelmässiges Mauerwerk aus weissen
Sandsteinen, rauher, naturfarbiger, weisser Putz und grau gebeiztes Fach-
werk. Das Dach ist mit rheinischem Schiefer gedeckt. Um den landhaus-
artigen Charakter zu erhöhen, sind zahlreiche Blumenbalkone angebracht.
Die Baukosten betrugen ohne Stützmauern und Gartenanlage 85000 Mk.
Tafel 7. Wohn- und Geschäftshaus Fleischmarkt 6 in
Wien. Architekten: Dehrn & Olbricht in Wien.
Das von zwei Strassen begrenzte Gebäude besteht aus zwei Doppel-
trakten, von denen der gegen die Grashofgasse gerichtete nur eine 3 m
breite Strassenfront besitzt. Zwischen den beiden Doppeltrakten befindet
sich ein grosser, vollständig unterkellerter Hof, der die Souterrainlokali-
täten beider Trakte vereinigt. Die hierdurch geschaffenen grossen Lokale
sind für eine Volksküchenanlage eingerichtet und von der Grashofgasse
aus zugänglich. Das Erdgeschoss am Fleischmarkt enthält neben dem
Hauseingang für die Wohnungen beider Trakte grosse, mit Portalen aus-



Villa in der Humboldt-
strasse in Stuttgart.

Architekt: Albert Eitel
i i i i I i i i i |— in Stuttgart.

gestattete Geschäftslokalitäten. In den oberen Stockwerken sind gegen
den Fleischmarkt zu grosse, im Hintertrakt kleinere Wohnungen einge-
richtet. Seiner vornehmen Lage entsprechend hat das Haus an der Fassade
wie im Innern eine reiche Ausbildung in Stuck und Malerei erhalten. Die
modernen Formen der Fassade sind durch eine dezent gehaltene Poly-
chromierung mit teilweiser Vergoldung zur Geltung gebracht worden.

Tafel 8. Parkhotel in Düsseldorf. Architekten: Kayser
& von Groszheim und Max Wöhler in Berlin und Düsseldorf.

1. Vestibül und Restaurant.
2. Gesamtansicht (Textblatt).
Die Ausführung lag in den Händen von
Ph. Holzmann & Co. in Frankfurt a.M. für die
gesamten Rohbauarbeiten und die einfache-
ren Stuck- und Schreinerarbeiten, von H.Pal-
lenbergin Köln a. Rh. für die dekorative Aus-
stattung der Empfangsräume, Restaurants
und Salons. Das Haus enthält 90 Zimmer mit
120 Betten. Im Keller liegen die Wirt-
schaftsräume. Das Erdgeschoss enthält
äusser grossem Vestibül Halle, Damen-
zimmer, Schreib- und Lesezimmer die
Restaurationsräume und Bureaus. Der Rest
des Geschosses ist zu Läden ausgebaut.
In den drei Obergeschossen sind Salons,
Schlafzimmer und Bäder so angeordnet,
dass zwei bis fünf Räume durch eine Entree-
thür abgeschlossen werden können und auf
diese Weise für längeren Aufenthalt Woh-
nungen zu schaffen sind. In jedem Ge-
schoss befinden sich Zimmer für mitrei-
sende Dienerschaft.
Das Haus ist mit massiven Decken
ausgeführt, mit Dampfniederdruckheizung,
Warmwasserleitung und elektrischem Licht
versehen. Die Aufzüge werden hydrau-
lisch betrieben. Der Gepäckaufzug ist
direkt von der Strasse zugänglich. Die
Baukosten betragen 850000 Mk.
Textbatt: Detail vom Wohn-
haus Kurfürstenstrasse 88 in Berlin,
in Berlin.

-ffl-


Wohn- und Geschäftshaus Fleisch-
markt 6 in Wien.
Architekten: Dehm & Olbricht in Wien.

Architekten: Hart & Lesser

Textblatt: Thürbeschlag von der neuen Evangelischen
Kirche in Burtscheid. Architekten: Reinhardt & Süssenguth
in Berlin. Ausgeführt von Hofkunstschlosser Paul Marcus in
Berlin.


Parkhotel in Düsseldorf.





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