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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 19.1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.43187#0033
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1903

A RCHI TEKTONISCHE R UN DSC HA U

Heft 2

Altes Pfarrhaus (17. Jahrhundert) in der Kirchstrasse.


(s. Heft 1) erwähne
ich besonders die
Thüre, deren Auf-
satz in der Kraft sei-
ner Formen völlig
die Eigenart der
Architektur wieder-
spiegelt, die uns in
dem Bilde des gan-
zen Städtchens ent-
gegentritt. Nähere
Angaben über diese
beiden Stücke zu
erhalten, war mir
leider nicht möglich.
Der alte Teil von
Zug besitzt noch
einige malerische
Punkte von grossem
Reiz; aber was an
Architektur beson-
ders für den Fach-
mann von Bedeu¬

tung ist, dürften die vorliegenden Blätter so ziemlich erschöpfen.
Früher mag Zug noch manches bemerkenswerte Gebäude be-
sessen haben. Schon im Jahre 1435, am 6. März, versank eine
Gasse in den See, und zwar 26 Häuser; 60 Menschen kamen
dabei ums Leben. Bekanntlich hatte im Jahre 1887 ein weiterer
Teil des Städtchens dasselbe Schicksal. Sicher ist in beiden
Fällen manches Stück reizvoller Architektur zu Grunde ge-
gangen, dessen Bild festzuhalten sich wohl verlohnt hätte.

Beschreibung der Abbildungen.
Tafel 9 u. 10. Parkhotel in Düsseldorf. Architekten:
Kayser & von Groszheim und Max Wöhler in Berlin und Düssel-
dorf. 3. Wand im Restaurant. 4. Eckrisalit.
Siehe auch Tafel 8.


Volksbad in der Bärwaldstrasse in Berlin.
Portal.

Architekt: Stadtbaurat Ludwig Hoffmann
in Berlin.

Tafel 11 u. 12.
Vier Villen aus der
Villenkolonie Mar-
bach im Odenwald.
Architekt: Heinrich
Karnpf in Mannheim.
Die Villenkolonie
Marbach wird an ei-
nem der schönsten Punkte
des hessischen Odenwal-
des angelegt. In einer
romantischen stillen Thal-
mulde nahe der Bahn-
station (Richtung Eber-
bach—Frankfurt a. M.)
gelegen, umgeben von
herrlichen Waldungen,
mögen die Häuschen,
in einfacher ländlicher
Manier gedacht, der
Gegend einen stolzen
Reiz verleihen und die-
jenigen beneidenswert
erscheinen lassen, denen
es vergönnt ist, an die-
sem herrlichen Fleckchen
Erde ein Heim zu be-
sitzen, das zu jeder Jah-
reszeit Gelegenheit bietet,
in frischer Gebirgs- und
Waldesluft Erholung zu
finden von dem aufrei-
benden und hastenden
Leben der Grossstadt.
Die Preislage der Häus-
chen bewegt sich zwi-
schen 10000 und 20000
Mark und höher, inklu-
sive 1000 qm Terrain. Als
Material wird Odenwäl-


Detail vom Geschäfts-
haus der Versicherungs-
gesellschaft Wilhelma in
Berlin, Taubenstr. 17/18.

Architekten:
Professor Solf & Wichards
in Berlin.

der roter Sandstein verwendet. Die Flächen werden rauh verputzt, das Holz-
werk dunkelbraun getönt, die Dächer mit roten Biberschwänzen eingedeckt.
Zierliche vergoldete Spitzen, sowie sonstige farbige Behandlung sollen den
Häuschen einen eigentümlichen Reiz verleihen. Die innere Ausstattung be-
wegt sich in sehr einfachen, jedoch vornehmen. Formen. Die Gärtchen wer-
den hübsch angelegt und mit weiss gestrichenem Holzgeländer umgeben.
Tafel 13. Volksbad in der Bärwaldstrasse in Berlin. Architekt:

Stadtbaurat Ludwig Hoffmann in Berlin. Fassade und Portal
(im Textblatt).
Tafel 14. Mesnerhaus der Stadtpfarrei Giesing-München.
Architekt: Professor Karl Hocheder in München.
Das im Auftrag der Stadtgemeinde erbaute Haus enthält in zwei
Geschossen je zwei Wohnungen für den Chorregenten, die Mesner etc.
der Pfarrei Giesing. Die Waschküche und andre Wirtschaftsräume sind in
einem zum Teil mit Holz verschalten Anbau untergebracht. Ueber einem Sockel
von Stampfbeton sind die Mauern aus Backsteinen mit rauhem Kalkmörtel-
verputz hergestellt, das Dach mit roten Platten eingedeckt. Die Putzflächen
sind grau, die Fenster- und Thürumrahmungen, das Dachgesims und die
triglyphenartigen Verzierungen an den Lisenen des Hauses und den Pfosten
der Umfassungsmauer u. s. w. lebhaft ockergelb getönt. Das Rahmenwerk
der Fenster ist braunrot, die Holzgitter der Vorgartenmauer, sowie Hof-
und Hausthiir sind grün gestrichen, die Holzverschalung der Remise ist




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