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Instytut Historii Sztuki <Posen> [Hrsg.]
Artium Quaestiones — 32.2021

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Ochs, Amelie: Vom Paradigma der guten Form: Deutsch-deutsche Geschmackserziehung und Kontinuitätskonstruktion(en)
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https://doi.org/10.11588/diglit.73044#0069

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Amelie Ochs

VOM PARADIGMA DER GUTEN FORM.
DEUTSCH-DEUTSCHE GESCHMACKSERZIEHUNG
UND KONTINUITÄTSKONSTRUKTION(EN)
„Designhistoriographie wandelt sich mit dem Wandel der Gegenwart."1
Hein Köster

Im Zuge des Bauhausjubiläums 2019 fand eine Revision des „deutschen
Designs" statt, da die 1919 in Weimar gegründete Schule für Gestaltung ge-
wissermaßen traditionell den Fixpunkt bei der Kontinuitätskonstruktion der
Moderne - und dabei insbesondere der modernen Produktgestaltung - im
deutschsprachigen Raum darstellt.2 Sowohl die Ausstellung Alltag formen!
Bauhaus-Moderne in der DDR im Dokumentationszentrum Alltagskultur der
DDR (7. April 2019 bis 8. März 2020) in Eisenhüttenstadt als auch die verglei-
chende Studie Ostmoderne Westmoderne von Walter Scheiffele rücken dabei
beispielhaft das sogenannte DDR-Design in ein (vermeintlich) neues Licht.3
Jüngst führten außerdem das Vitra Design Museum und die Staatlichen Kunst-
sammlungen Dresden in Zusammenarbeit eine groß angelegte Revision der

1 H. Köster, „Nachwort: Bemerkungen zur Designhistoriographie", in: D. Lüder (Hg.),
Das Schicksal der Dinge. Beiträge zur Designgeschichte [Beiträge aus form +zweck], Dres-
den 1989, S. 384-393, S. 386.

2 Vgl. kritisch dazu die ebenfalls zum Bauhausjubiläum erschienene Textsammlung
von W Herzogenrath, Das bauhaus gibt es nicht, Berlin 2019; wie auch zuvor A. Baumhoff
und M. Droste (Hg.), Mythos Bauhaus. Zwischen Selbsterfindung und Enthistorisierung,
Berlin 2009; J. Saletnik und R. Schuldenfrei (Hg.), Bauhaus construct. Fashioning identity,
discourse and modernism, London u.a. 2009.

3 F. Nadolni und A. Drieschner, Ausst.-Kat., alltag formen! Bauhaus-Moderne in der
DDR / Shaping every day life! Bauhaus modernism in the GDR, Weimar 2019; W Scheif-
fele, Ostmoderne Westmoderne. Mart Stam, Selman Selmanagić, Liv Falkenberg, Hans
Gugelot, Herbert Hirche, Franz Ehrlich, Rudolf Horn, Leipzig 2019. Vgl. außerdem die Re-
habilitation des Designers Rudolf Horn u.a. in der Ausstellung des Kunstgewerbemuseums
der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden: Rudolf Horn. Wohnen als offenes System, 24.
November 2019 bis 22. März 2020.
Artium Quaestiones 32, 2021: 67-88 © The Author(s), Adam Mickiewicz University Press, 2021.
Open Access article, distributed under the terms of the CC licence (BY-NC-ND, https://creativecommons.0rg/licenses/by-nc-nd/4.0/).
 
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