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Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (2): Mythologische Cyklen — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.12015#0017
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XI

dem äussersten Punkt der einen bis zum äussersten Punkt
der andern Seite gemeint. Die wenigen, wohl ohne weiteres
verständlichen Abkürzungen sind:

S. Sarkophag. D. F. Deckelfragment.

P. Platte (Vorderseite). L. Länge.
S. S. Schmalseite. H. Höhe.

D. Deckel. T. Tiefe.

F. Fragment.

Da die alten Handzeichnungen des 15., 16. und 17. Jahr-
hunderts gerade für die Sarkophagreliefs von besonderer
Wichtigkeit sind, so wird eine kurze chronologisch ge-
ordnete Uebersicht der wichtigsten Sammlungen, zu der
man das fünfte der angehängten Register (S. 229) ver-
gleichen möge, vielleicht erwünscht sein.

1) Cod. Escorialensis A II 7 Libro de dibujos 0 anti-
guedades, de mano con 75 hoJas utlles- D- Di° {Diego)
de Ma (Mendoza); Fol. 39 trägt die Bezeichnung Roma
MCCCCXXXX1; nach Ficker fallen die Zeichnungen
in die Jahre 1490—1510; behandelt von E. Müntz
Les antiquites de la Ville de Rome aux XIVe, XVe
et XVP sikles p. 157 (nacn Notizen von C. Justi)
und von Joh. Ficker Mittheilungen des Kaiserlich
deutschen archäologischen Instituts, Römische Ab-
theilung, 1888 S. 317 ff-; 1889 S. 75 f. Die Sarkophag-
blätter sind stets vom Zeichner frei ergänzt.

2) Franchi Contraffazioni auf der Königlichen Bibliothek
zu Turin; Beschreibung und Durchzeichnungen ver-
danke ich Chr. Hülsen. Ueber das Leben des
Meisters Battista Franco (gest. 15Ö1) s. Vasari Vite
VI p. 571 (Milanesi). Die Skizzen sind stets ergänzt.

3) Cod. Coburgensis auf der Veste Coburg 1550—1554;
behandelt von Matz Monatsberichte der Königlich
preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin
1871 S. 447 ff.; vgl. Robert Westdeutsche Zeitschrift
für Geschichte und Kunst IV 1885 S. 273. Dank der
gnädigen Liberalität des fürstlichen Besitzers Sr. H.
des Herzogs Ernst von Coburg-Gotha konnte ich
den Codex zweimal auf dem hiesigen Kupferstich-
kabinet für längere Zeit benutzen. Die Zeichnungen
geben genau den Zustand der Originale ohne jede
Ergänzung wieder.

4) Cod. Pighianüs auf der Königlichen Bibliothek zu
Berlin 1550—1555die Sarkophagzeichnungen sind
zum grössten Theil aus dem Coburgensis copirt
und kommen daher nur da in Betracht, wo dieser
unvollständig ist; behandelt von O. Jahn Berichte
über die Verhandlungen der königlich sächsischen
Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig XX 1868
S. 161 ff.; vgl. Matz a. a. O. S. 448.

5) Cod. Berolinensis auf dem Königlichen Kupferstich-
cabinet in Berlin; nach Schreiber (bei Conze in den
historischen und philologischen Aufsätzen für Ernst
Curtius S. 101) rührt ein grosser Theil der in dieser
Sammlung enthaltenen Zeichnungen von der Hand
des Girolamo Ferrari her, der unter Gregor XIII.
(1572—1583) in Rom war. Von demselben Gelehrten
haben wir eine genaue Besprechung des Codex zu
erwarten. Die Zeichnungen sind zum Theil ergänzt.

6) Die Reste der Sammlung des Cassiano dal Pozzo, die
später in den Besitz des Cardinais Alessandro Albani
gelangte. Von diesem erwarb 1762 König Georg III.
von England den grössten Theil der Sammlung, der
sich jetzt in Windsor Castle befindet; eine kleinere
Anzahl von Blättern wurde von Dalton erworben,
kam dann in den Besitz von Macgowan, später in
den von Townley und ist jetzt Eigenthum des
Herrn A. W. Franks in London; vgl. Michaelis
Andern Marbles in Great Britain § 50 u. p. 718;
Th. Schreiber Berichte über die Verhandlungen der
königlich sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften
zu Leipzig XXXVII 1885 S. 93. Matz hat beide
Theile der Sammlung genau untersucht und grössten-
theils pausen lassen. Auf huldvolle Vermittlung
I. M. der Kaiserin Friedrich hatte I. M. die Königin
Victoria von England die Gnade, zu gestatten, dass
die Bände aus Windsor Castle hierher geliehen
wurden, wo ich sie auf dem Königlichen Kupfer-
sticheabinet ein Jahr hindurch benutzen konnte.
Ebenso hatte Herr A. W. Franks, dank der freund-
lichen Vermittlung von Fr. Lippmann, die Güte, die
ihm gehörigen Blätter auf einige Zeit zur Verwerthung
für das Sarkophagwerk hierher zu senden. Da wir
eine ausführliche Behandlung der ganzen Sammlung
des dal Pozzo von O. Kern zu erwarten haben, so
beschränke ich mich hier auf einige unerlässliche
Bemerkungen. Zu dem eigentlichen Museo cartaceo,
das dal Pozzo als bildlichen Commentar zu dem
gesammten classischen Alterthum um 1620 begonnen
zu haben scheint und bis zu seinem 1Ö57 erfolgten
Tode fortführte, einem Werk, von dessen grossartiger
Anlage die bei Carlo Dati Delle lodi del Commend.
Cassiano dal Pozzo, Firenze \66^ (danach Dumesnil
Amateurs Italiens p. 555) abgedruckte Disposition
Zeugniss ablegt, gehört nur ein Theil der Zeichnungen.
Man erkennt diese ächten Pozzo-Blätter theils an der
gleichartigen Manier der Ausführung — es sind ge-
tuschte Federzeichnungen — theils an der in der
unteren rechten Ecke angebrachten Nummer, die aller-
dings manchmal weggewischt oder abgeschnitten ist.
Im Text habe ich diese Pozzo-Nummern hinter
der jetzigen Nummer des Blattes in Klammern an-
geführt. Ausserdem enthält aber die aus Albanis
 
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