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Matz, Friedrich [Editor]; Andreae, Bernard [Editor]; Robert, Carl [Editor]
Die antiken Sarkophagreliefs (2): Mythologische Cyklen — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.12015#0027
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L E D A Tafel III

9

7) PI. Ince Blundell Hall. „Sehr rohe Arbeit" Matz.
Eine Zeichnung war nicht zu beschaffen.

L i 11 e ra t u r: An Account of the Statues, Busts, Bass-relieves,Cinerary
Ums and o/her Ancient Marbles and Paintings at Ince, Liverpool 1803
nr. CCLXXXVIII; Michaelis Ancient Marbles in Great Britain p. 411
nr. 378.

„Symmetrisch schwebende Eroten halten eine Muschel,
in welcher das Porträt einer Frau f Haartracht des dritten
Jahrhunderts n. Chr.); dieselbe hält in der L. eine Rolle
und legt zwei Finger der Rechten auf dieselbe. Darunter
in der Mitte nackte n. r. gelagerte Frau mit hoher Stephane.
In ihrem Schooss ein Schwan. Um sie theils sitzend theils
an sie gelehnt vier Eroten. L. u. r. davon Oceanus und
Tellus, ersterer halbnackt mit Ruder, letztere bekleidet mit
Füllhorn. Das Ende links füllt ein Meerungeheuer aus, rechts
erschreckt ein in der Ecke kauernder Erot zwei andere durch

eine grosse vorgehaltene Maske; von diesen bedeckt der eine
sein Gesicht mit der R. und streckt erschrocken die L. vor.
Der andere fällt auf den Rücken. R. und 1. an den Ecken
Bäume, von denen Köcher herabhängen." Matz.

8) Rechtes Eck-Akroterion an der Rückseite des Phae-
thonsarkophags in Tortona. Der ganze Sarkophag in
Band III.

Litteratur: Conze Archäologischer Anzeiger 1867 S. 77*;
Overbeck Griechische Kunstmythologie II 1 S. 511 Nr. 36. Die übrige
Litteratur und die älteren Abbildungen in Band III.

Leda auf einem Felsen sitzend mit dem Schwan. Die
Gruppe ist wegen der Form des auszufüllenden Raumes
ausnahmsweise nach links gewandt. „Dieses Bild ist ab-
sichtlich zerstört, jedenfalls seiner Anstössigkeit wegen von
christlicher Hand." Conze.

Tafel III

9) S. Kephisia bei Athen, in einer Grabkammer bei | Vertiefung an der rechten Seite — die entsprechende an

der Kirche Hagia Paraskeue der linken Seite ist zerstört — als die Frontschwinge der
am Platze der Platane. Pente- Kline charakterisirt; vgl. Taf. VIII u. Taf. XXVIII. Von
lischer Marmor. Fig.g.Fig.ga. dem Deckel, der aus Polster, Armlehnen und einer oder
Fig. gb. Fig. gc. L. d.Vorders. zwei darauf gelagerten Figuren bestanden haben muss, hat

sich ausser einigen Gewandfragmenten der hier nach einer
Zeichnung von Gillieron ab-
gebildete Torso einer weib-
lichen halb gelagerten halb
aufgerichteten Figur erhalten,
dessen Zugehörigkeit bereits

2,27, d. Rücks. 2,33. H. 1,12. T.
links 0,94, rechts 0,89 (nach
Gillieron). Zeichnung von
Gillieron Herbst 1886".

Die Grabkammer wurde im
September 1866 aufgedeckt, sie

enthielt vier Sarkophage, Eustratia- Benndorf festgestellt hat. „Der- V •

grab in kephisia Tis in der Ueikiyysve<ffa vom 10. Sept. selbe ist im flüchtigsten Hern-

es on ■ j au- nuentigsten cleco FRAGMENT der deckelfigur von 9

1806, O. Benndorf in der Archao- _ •____q-\ , ■ ,. .,

rativen Stil gearbeitet; die Mo-
logischen Zeitung XXVI 1868 S. 25 f.; Grundriss des Grabes von • , , . , , , . 1 n-
0 b tive der Ruckseite sind nur obenhin angegeben. Die

R. Schoene ebend. Taf. 5, 2; danach hier wiederholt; III ist der
Ledasarkophag.

Abbildung: L. v. Urlichs Beiträge zur Kunstgeschichte 1885,
Taf. 1 6 u. 1 7, mit dem jetzt aufgesetzten, aber nicht zu diesem, son-
dern zu dem in demselben Grab befindlichen Guirlanden-Sarkophag

(I auf der Abbildung) gehörigen giebelfürmigen Deckel. eingesetzt; er ist, wie es heisst, kurz nach der Auffindung

Figur, welche vermuthlich der Thür (der Grabkammer) zu-
gewendet war und sich mit dem linken Ellenbogen auf-
stützte, war mit einem genestelten und gegürteten Chiton
und einem Obergewand bekleidet. Der Kopf war besonders

Litteratur: Benndorf a. a. O. S. 38 f. Nr. III; Urlichs a. a. O.
S. 77 ff.

Der Sarkophag ist als Kline gedacht; die Stelle der
Füsse vertreten die auf hohen Postamenten in der Richtung
der Diagonalen in steifer schematischer Haltung stehenden
Karyatiden. Sie zeigen einen ausgesprochen archaisirenden

zugleich mit einigen Anticaglien entwendet worden." Benn-
dorf. Da der Sarkophag seiner Grösse nach für zwei Lei-
chen bestimmt war, ist es mir wahrscheinlich, dass auf dem
Deckel nicht nur diese eine Frauengestalt, sondern wie bei
21 und 6g ein Ehepaar dargestellt war.

Die Vorderseite Fig. g und die linke Schmalseite

Charakter, namentlich in der Behandlung der Gewänder Fig. ga stellen auf dem von den Eck-Karyatiden ein-

(ionischer Chiton und Himation) und des gescheitelten, in gerahmten Raum Leda und ihre Kinder dar, letztere

gedrehten Locken auf die Schultern herabfallenden Haares. ohne bestimmte Handlung „wie drei Statuen" Benndorf;

Die obere Randleiste der Vorderseite ist durch die oblonge alle Figuren sind im Anschluss an statuarische Vorbilder
 
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