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Robert, Carl [Hrsg.]; Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (3,2): Einzelmythen: Hippolytos - Meleagros — Berlin, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.12013#0075
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TAFEL LX. LXI 188

229

dal Pozzo Windsor XVIII Fol. 105 (36) „k S. Giovanni"; VIII Fol. 15
(364); Brit. Mus. (früher Franks) Fol. 80. — von 188a. 188b Topha-
mianus Eton Bn IX 25. 26 „nella Villa Mattei11 (G. PlCClNl).

Abbildungen von 188: Bartoli Admiranda Romanarum
antiquüatum 1693 tab.22. Danach montfaucon VAntiquitc expli-
quce et represcntee eu figures 1719 I 1, pl. 48. — R. venuti et
Amaduzzi Vetera Monumenta quac in hortis Caclimontanis et in
aedibus Matthaciorum asservantur 1778 III tab. 32. — overbeck
Griechische Kunstmythologie 1873 Taf. IX 31 (nur die Figur der Venus).
— Winnefeld Hypnos 1886 S. 21 (Rhea Silvia und Somnus) nach
Eichler's Zeichnung; — von 188a. 188b: R. Venuti et Amaduzzi
a. a. O. tab. 37. — E. Q. visconti 7/ Museo Pio-Clementino V 1796
tav. 24. 25. Danach Millin Galerie mythologique II 1811 178
nr. 656. //. 180 nr. 654; (= Guigniaut Les Religions de VAntiqutie

IV 1841 254 nr. 875; 255 nr. 873). — R. Venuti Descrizione
topografica delle Autichita di Roma, 2 ediz., 1803 I p.i. II p. 3 (nach
dem Stich der Monumenta Matthaeiana zu zwei kleinen Friesen um-
gestaltet); — von 188 b: PlSTOLESI II Vaticano descritto cd illustrato

V 1829 tav. 75.

Litteratur über 188: Bellori bei Bartoli a.a.O.; Montfau-
con a.a.O. /. 99 (Mars u. Venus); Spence Polymetis 1747 dial. VII
p. 80; WlNCKELMANN Monumenti antichi incditi 1767 145 (Peleus
u. Thetis); R. Venuti et Amaduzzi a. a.O. p.t\ss.\ Zoega App.
Fol. 394 Nr. 47; Ders. Li Bassirüievi antichi di Roma 1808 I /.24g;

II p. 206 n. 16. 207 n. 19; K. O. Müller Handbuch der Archaeo-
logie der Kunst (1. Aufl. 1830) § 413, 1; Raoul Rochette Monumens
iuedits 1833 p.^oss. (mit der richtigen Deutung); camera Istoria di
Amalfi 1836 p.qoss.\ Beschreibung der Stadt Rom III 3, 1842, S.529f.;
Urlichs Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rhein-
lande I 1842 S. 48; O. Jahn Archaeologische Beiträge 1847 S. 88
A. 41; welcker Alte Denkmäler II 1850 S. 204 A. 1*; LÜBBERT
Nuovc Memorie deW Instituto II 1865 p. 143^.; Reifferscheid
ebenda 4715.; justi Winckelmann II 2, 1872, S. 360 (2. Aufl. 1898

III S. 315); Overbeck Kunstmythologie II (Hera) 1873 S. 130 (a);
Bernoulli Aphrodite 1873 S. 397 A. 1; Matz und von Duhn An-
tike Bildwerke in Rom 1881 II S. 1 7 IT. Nr. 2235; winnefeld a.a.O.
S. 22; L. Ziehen Archaeologisch - epigraphische Mittheilungen aus
Oesterreich-Ungarn XIII 1890 S. 59; — über 188a. 188b: Orazio
Orlandi Raggionamento sopra im'Ära antica posseduta da Monsignor
Antonio Casali 1772 85 ; R. Venuti et Amaduzzi Monumenta
Matthaeiana III /. 71 ss.; P. MASSI Indicazione antiquaria dcl Ponti-
ficio Museo Pio-Clementino in Vaticano 1792 p. 71. p.j2ss.; E. Q. Vis-
conti a.a.O. p. 47«.; Zoega Fol. 460 p Nr. 85 u. 86 (forse d'un
grau sarcophago), vgl. Welcker's Zeitschrift für Geschichte und Aus-
legung der alten Kunst I 1818 S. 437; Millin a. a. O. (= Guigniaut
a. a. O. p. 406); Fea Nuova Descrizione de1 Monumenti antichi nel
Vaticano etc. 1819 p. 110; Fratelli Massi // Museo Pio-Clementino
al Vaticano (erster Druck 1826) nr. 446. nr. 465; PlSTOLESI a.a.O.
A 117; K.O.müller Handbuch der Archaeologie der Kunst 1830
§372, 3; Beschreibung der Stadt Rom II 2, 1834, S. 195 Nr. 11.
S. 197 Nr.32; Urlichs Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreun-
den im Rheinlande I 1842 S. 46; Backofen Annali deW Instituto
XXXIX 1867 /. 187 «.3; Klügmann ebd. LI 1879 39 n. 1.

Auf der Vorderseite Fig. 188 Mars mit Porträtzügen
und der Barttracht des beginnenden dritten Jahrhunderts,

wie er durch die Luft zu der schlafenden Rhea Silvia
herabschwebt oder vielmehr herabsteigt, wobei er sich mit
der rechten Hand nicht wie 191. 192 auf einen Felsen,
sondern auf den Kopf eines hinter ihm herschreitenden
Amors stützt. Dieser streckt die Linke in der Richtung
gegen Rhea hin aus und berührt mit der Rechten, deren
Ergänzung durch die erhaltenen Fingerspitzen gesichert ist,
wie stützend das Gesäss des Mars. Der Gott ist mit der
Chlamys bekleidet, die auf seiner rechten Schulter durch
einen Knopf zusammengehalten wird, und mit Helm, Schild,
Schwert und Lanze gerüstet, deren unterer Theil von der
Hand abwärts antik ist. Am Kegel des Helms ist ein Me-
daillon mit einer kleinen Rosette angebracht. Den zweiten
von rechts auf Mars mit vorgestreckten Armen zuschweben-
den Amor hat der Ergänzer gewiss richtig so restaurirt,
dass er ihn den oberen Theil der Lanze fassen lässt, um
sie dem Gott abzunehmen. Zur indirecten Bestätigung dient
der in Ostia ausgegrabene Altar aus der Zeit Hadrians,
wo sich auf den Schmalseiten die Amoren mit dem Wagen
und den Waffen des Kriegsgottes zu schaffen machen, wäh-
rend dieser auf der Vorderseite ohne seine Waffen neben
Venus erscheint (Lanciani Notizie degli seavi II 1881 tav. 2,
Helbig Führer II2 S. 206 Nr. 1086). Weiter rechts liegt
unter einem kleinen Eichbaum Rhea Silvia, gleichfalls
mit Porträtzügen — desshalb obgleich sicher schlafend oder
richtiger einschlafend zu denken mit offenen Augen -— und
in der Haartracht der Julia Domna in der für Ariadne ge-
schaffenen Stellung da, den zum Theil vom Mantel bedeck-
ten rechten Arm über das Haupt gelegt, mit der linken
Hand, von der die Finger antik sind, das Antlitz stützend.
Ihr Oberkörper ist vorn ganz entblösst; um die Beine ist
ein Mantel geschlagen, der zugleich dem Rücken als Unter-
lage dient. An ihr rechtes Knie lehnt sich schlummernd
ein ungeflügelter Amor, den Kopf auf die linke Hand ge-
stützt und die rechte Hand auf die linke Schulter gelegt.
Der Zeichner des Coburgensis Fig. 188' scheint diesmal
— ein seltener Fall — nicht richtig- gesehen zu haben. Er
hat den linken Arm dieses Amor verkannt, so dass es bei
ihm den Anschein hat, als ob der Putto die schlafende
Rhea Silvia beobachte, indem er den rechten Arm auf ihr
Knie legt. Auf Rhea Silvia schreitet mit lebhafter Be-
wegung der Schlafgott Somnus zu, als älterer bärtiger
Mann mit langem Haupt- und Barthaar gebildet. Er trägt
einen geschürzten Theaterchiton und ein auf der rechten
Schulter geheftetes Mäntelchen, hat Schmetterlingsflügel
am Rücken und kleine Vogelflügel über der Stirn (vgl.
igo), die auf allen Abbildungen, auch der unseren, zu
sehr wie Stirnlocken erscheinen. In der weit vorgestreck-
ten Linken hält er eine Schale (s. Fig. 188'); mit der
Rechten träufelt er aus einem Horn den Schlafsaft auf die
Brust der Rhea Silvia, wobei er auf Mars zurückblickt.
So entspricht er im Typus dem Somnus auf der dritten
 
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