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MELEAGER

2661

Das Parapetasma ist weggelassen. Von links bringt ein
mit einer geschürzten Tunica bekleideter Diener eine
Schüssel mit Speisen herbei. Rechts ist ein Oelbaum an-
gebracht. Es muss aber auf diesen noch eine weitere
Figur gefolgt sein; denn in ihrem jetzigen Zustand hat
diese rechte Scene dieselbe Länge wie die linke; diese ist
aber unvollständig, da der Felsen mit dem Krater weg-
gebrochen ist. Die fehlende Figur kann zwar auch, wie
auf 265, ein von rechts herankommender zweiter Diener
gewesen sein. Wahrscheinlicher aber ist, dass es Oeneus
war und dass dieser es ist, auf den die Blicke des Me-
leager, der Atalante und des links gelagerten Dioscuren

scheint mir durch die vorige Nr. [3257=265] gegeben"
von Duhn.

Aus dieser Beschreibung ergiebt sich, dass hier die
Vorbereitung zum Mahle ähnlich dargestellt war wie auf
2661. Links der Krater auf dem Felsen, davor der Diener,
jugendlich wie auf 265' und wie dort mit der Rechten
Wein nachgiessend, mit der Linken ein Scheit ins Feuer
legend. Die rechts folgenden Reste zweier Figuren schei-
nen von der auf 2661 an dieser Stelle erscheinenden Gruppe,
den beiden mit dem Füllen des zweiten Kraters beschäf-
tigten Dienern, herzurühren. Da sich der Felsen auf der
linken Schmalseite fortsetzt, wird es sich nicht um einen

gerichtet sind, während ihn der andere Dioscur noch nicht Deckel, sondern um einen Sarkophag, wie 2642, handeln,
bemerkt hat. Die Scene links unterscheidet sich von der

auf 265 dadurch, dass der Eber fehlt. Zunächst zwei eilig
schreitende junge Diener in geschürzter Tunica, die, wie
ihr Genosse am linken Ende der Scene rechts, Schüsseln
mit Speisen, auf der zweiten deutlich ein Fleischstück,
herbeitragen. Ein vierter, etwas älterer und wie es
scheint bärtiger Diener in derselben Tracht, schaut sich
nach ihnen um, während er sich vorbeugend mit beiden
Händen einen Krater hält, in den ein fünfter jugendlicher
Diener, gleichfalls in Tunica, eine Spitzamphora ausgiesst.
Endlich der Diener vor dem Heerd, in derselben Stellung
wie auf 265 und daher wohl danach zu ergänzen. Die
Speisen auf den Schüsseln lassen vermuthen, dass er diesmal
nicht wie auf 2641 — 265 mit der Erwärmung des Weins,
sondern mit der Bereitung der Mahlzeit beschäftigt ist.
Aus dem Ende des dritten Jahrhunderts.

267) F. Verschollen, früher Rom, Catacombe di
San Callisto, im ersten Magazin.

Litteratur: Matz und von Duhn Antike Bildwerke in Rom
1881 II S. 399 Nr. 3258.

,,R. und oben unvollständig. L. ein Altar, dessen
Zeichnung sich auf der Nebenseite fortsetzt; etwas Rund-
liches, wie ein Gefäss, bemerkt man auf ihm, davor in
halbkniender Stellung n. 1. ein nackter junger Mensch, die
1. Hand vor sich nieder, die r. an den Gegenstand auf
dem Altar gelegt. Kopf und Hals fehlen leider, so dass
nicht zu entscheiden ist, ob er anblies. Rechts stand ein
zweiter, auch nackt, n. r., von dem nur die beiden Unter-
beine, und ein dritter, von dem nur etwas von einem
Unterbein erhalten ist. Die Erklärung des Bruchstückes

268) D. F. Rom, Vigna Sassi. Fig. 268. L. 0,25.
H. 0,21. Rh. 0,025. Zeichnung von Eichler 1889.

Litteratur: Matz und von Duhn Antike Bildwerke in Rom
1881 II S. 398 Nr. 3256; Schimberg Mittheilungen des Römischen
Instituts III 1888 S. 97.

Auf diesem Fragment Fig. 268 erkennt man einen Rest
der Scene, in der die Länge des Ebers gemessen wird;
vgl. 264. 2641. Ausser dem grössten Theil des am Boden
liegenden Ebers ist ein jugendlicher, mit der Chlamys be-
kleideter Jäger erhalten, der mit der linken Hand den an
den Rücken des Thieres angelegten Speer fasst und die
rechte gesticulirend erhebt. Von einem ihm gegenüber
stehenden Jäger sind nur noch die beiden Hände vor-
handen, die rechte gleichfalls an den Speer, die linke
zeigend nach unten gehalten.

269) D. F. F. Rom, Vatican, Museo Chiaramonti.
Fig. 269. L. des grösseren Fragments 0,78. H. 0,19; L.
des kleineren 0,15. H. 0,14. Zeichnung von Eichler 1877.

Litteratur: Beschreibung der Stadt Rom II 2, 1834, S. 47
Nr. 127; Massi Descrizione dci Mitsei Vaticam, il Museo Chiara-
monti p. 124 nr. 129.

Auf diesem Deckel Fig. 269 scheint eine ähnliche
Gruppirung vorzuliegen, wie auf 2641; denn die Jagd-
gesellschaft ist hier so zahlreich vertreten, dass in dem
Centrum für eine Porträtbüste oder Inschrifttafel kein
Platz blieb, vielmehr das Gelage die Mitte eingenommen
haben muss. An der linken Ecke des grossen Fragments
Atalante, nicht lang hingestreckt, sondern wie die
übrigen Jäger mit aufrechtem Oberkörper gelagert; vgl.
 
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