über liefert sind *^). Der Typ wird um 1490 entstanden sein und fin-
det seinen Ausklang im Münsteraner Sakramentshaus von 1536.
Von einem Typ ist kaum zu reden: alle diese Werke sehen
einander nicht wie Geschwister, sondern wie Viellinge ähnlich. Eine
geringe Unterscheidung ist möglich nach der Art der Fußbildung.
Die frühen, an Oelde anschließenden Tabernakel — im großen und
ganzen aus dem letzten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts — haben
einfachere Füße als ihre Nachfolger. Es sind die Tabernakel in
Recklinghausen^), Griethausen^), Datteln^), Benninghau-
sen ^) und der katholischen Kirche Marburg.
Mit dem Tabernakel in Wiedenbrück*^) setzt eine besonders
reiche Fußbildung ein. Sein Entstehungsjahr 1504 nehme ich —
wiederum aus Mangel an weiteren — als Grunddatum für die zweite
Gruppe. Mit geringfügigen Abweichungen haben diese Fußbildung,
den Oberbau aber mit der ersten Gruppe gemein, die Tabernakel
in der Probsteikirche Dortmund ^), in Marienfeld ^"), Everswin-
kel^), Lüdinghausen'*), Ahlen'^) und Schildesche^).
Eine letzte Gruppe endlich läßt sich abspalten mit den Sakra-
mentshäusern in Lippstadt, Corbach "^) und Fritzlar. Aus ihr gehen
als letzter Zweig die Sakramentshäuser im Münsteraner Dom her-
vor.
Ich bringe von jeder der drei angeführten Gruppen ein Beispiel,
dessen Beschreibung die der anderen völlig erübrigt.
Erste Gruppe: Tabernakel mit einfachem Fuß.
Als Prototyp für die erste Gruppe stehe das Sakramentshaus
der sog. Kugelkirche in Marburg. Alle Werke des späten Typs
sind vieleckig gebrochen im Grundriß, späte Form der Verschiebung,
der Divisivität. Der Marburger Schrein nimmt im Grundriß die
Hälfte eines Sechsecks ein, das hohe Gehäuse lehnt sich an die
Wand. Der Fuß besteht aus einem Pfeilerkern, um den dünne ge-
wundene angeblendete Säulchen das bekannte Band kreuzender
63) In Form einer Inschrift.
64) Inv. Westfalen, Recklinghausen, usw. S. 29.
65) Handbuch der Architektur II, 4, 4, Abb. 462.
66) Inv. Westfalen. Recklinghausen usw. S. 163.
67) Inv. Westfalen, Lippstadt. Taf. 9.
68) Inv. Westfalen, Wiedenbrück. Taf. 42.
69) Inv. Westfalen, Dortmund=Stadt. Taf. 35. Gutes Fußdetail.
70) Inv. Westfalen, Warendorf. S. 149.
71) Inv. Westfalen, Warendorf. S. 172.
72) Inv. Westfalen, Lüdinghausen. Taf. 49.
73) Inv. Westfalen, Beckum. Taf. 6.
74) Inv. Westfalen, Bielefeld. Taf. 8.
75) A. Leiss, (Der Meister des Corbacher Sakramentshäuschens) bringt
eine Abbildung des Sakramentshauses. Leiss' Zuschreibungen im einzelnen zu
bestätigen oder zu widerlegen, ist kaum nötig. Wer Leiss Aufsatz kennt, wird
an meiner Einteilung merken, worin ich von ihm abweiche.
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det seinen Ausklang im Münsteraner Sakramentshaus von 1536.
Von einem Typ ist kaum zu reden: alle diese Werke sehen
einander nicht wie Geschwister, sondern wie Viellinge ähnlich. Eine
geringe Unterscheidung ist möglich nach der Art der Fußbildung.
Die frühen, an Oelde anschließenden Tabernakel — im großen und
ganzen aus dem letzten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts — haben
einfachere Füße als ihre Nachfolger. Es sind die Tabernakel in
Recklinghausen^), Griethausen^), Datteln^), Benninghau-
sen ^) und der katholischen Kirche Marburg.
Mit dem Tabernakel in Wiedenbrück*^) setzt eine besonders
reiche Fußbildung ein. Sein Entstehungsjahr 1504 nehme ich —
wiederum aus Mangel an weiteren — als Grunddatum für die zweite
Gruppe. Mit geringfügigen Abweichungen haben diese Fußbildung,
den Oberbau aber mit der ersten Gruppe gemein, die Tabernakel
in der Probsteikirche Dortmund ^), in Marienfeld ^"), Everswin-
kel^), Lüdinghausen'*), Ahlen'^) und Schildesche^).
Eine letzte Gruppe endlich läßt sich abspalten mit den Sakra-
mentshäusern in Lippstadt, Corbach "^) und Fritzlar. Aus ihr gehen
als letzter Zweig die Sakramentshäuser im Münsteraner Dom her-
vor.
Ich bringe von jeder der drei angeführten Gruppen ein Beispiel,
dessen Beschreibung die der anderen völlig erübrigt.
Erste Gruppe: Tabernakel mit einfachem Fuß.
Als Prototyp für die erste Gruppe stehe das Sakramentshaus
der sog. Kugelkirche in Marburg. Alle Werke des späten Typs
sind vieleckig gebrochen im Grundriß, späte Form der Verschiebung,
der Divisivität. Der Marburger Schrein nimmt im Grundriß die
Hälfte eines Sechsecks ein, das hohe Gehäuse lehnt sich an die
Wand. Der Fuß besteht aus einem Pfeilerkern, um den dünne ge-
wundene angeblendete Säulchen das bekannte Band kreuzender
63) In Form einer Inschrift.
64) Inv. Westfalen, Recklinghausen, usw. S. 29.
65) Handbuch der Architektur II, 4, 4, Abb. 462.
66) Inv. Westfalen. Recklinghausen usw. S. 163.
67) Inv. Westfalen, Lippstadt. Taf. 9.
68) Inv. Westfalen, Wiedenbrück. Taf. 42.
69) Inv. Westfalen, Dortmund=Stadt. Taf. 35. Gutes Fußdetail.
70) Inv. Westfalen, Warendorf. S. 149.
71) Inv. Westfalen, Warendorf. S. 172.
72) Inv. Westfalen, Lüdinghausen. Taf. 49.
73) Inv. Westfalen, Beckum. Taf. 6.
74) Inv. Westfalen, Bielefeld. Taf. 8.
75) A. Leiss, (Der Meister des Corbacher Sakramentshäuschens) bringt
eine Abbildung des Sakramentshauses. Leiss' Zuschreibungen im einzelnen zu
bestätigen oder zu widerlegen, ist kaum nötig. Wer Leiss Aufsatz kennt, wird
an meiner Einteilung merken, worin ich von ihm abweiche.
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