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Bader, Joseph
Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau (Band 1) — 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.12006#0214
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196

herren, so erwuchs der andere Theil derselben zu verderblichen
Fehden. Darunter zunächst der Handel mit den Brnder»
Heinrich und Wilhelin aus dem schncwelin'schcn Zweige
der „Kolmann", welche aus Freiburg stammten, wo vor dem
Prediger-Thore ihr vüterliches Haus gestanden.

Diese Herren hausten aus der wilden Schnewbnrg
im Thale von Sanct-Wilhelm, welche die Schnewelin
als Vögte des Klösterleins zn Oberried, wahrscheinlich bei
einem alten Römertnrme, erbaut hatten und die von ihrer
ranhen Lage jenen Beinamen trug. Das händelsnchtige
Brnderpaar gerieth in Auflehnnng gegen die Freibnrger,
welche deshalb den Junker Heinrich gefänglich festsezten,
wofnr sein Bruder dadurch Nache nahm, daß er einen
Bürger und einen Jnden aus der Stadt hinwegfieng und
in seinem Bnrgsitz eintürmte.

Die beiderseitigen Gefangcnen wnrden nun gegen ein-
ander ausgewechselt, wegen der Atzung aber oder Ver-
köstignng derselben wührte die Mißhellnng fort und im
Herbste 1314 erst konnte es zu einer Sühne kommen.

Darnach sollten die Kolmanne für ihren Friedensbrnch
der Stadt mit wolverbürgten 1000 Marken Silbers haft-
bar sein. Diese bedeutende Snmme laßt vcrmuthcn, daß
die Freiburger ein besondcres Gewicht auf ihre Sicherheit
von Seiten der Kolmanne legten. Damit gieng es je-
doch, wie mit so vielen derlei Ausgleichen, die Sühnc ward
zur Quelle neuer Zerwürfnisse.

Die Sache gestaltete sich dermaßen gcreizt, daß die frci-
burgische Man »schaft eines Tages auszog, die Schnew-
bnrg erstürmte, den daselbst befindlichen Vorrath an Har-
nischen, an Mehl, Wein und Ahnlichem, ncbst zwei Kühen
und einem Maulthiere, hinwegnahm nnd die Veste nieder-
brach, wobei ein kolmann'scher Höriger nmkam.

Sofort gelangte der Handel zur Vermittelung dnrch vier
Schiedmänner, als deren Obmann der biedere Nittcr Otto
 
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