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Bader, Joseph
Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau (Band 1) — 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.12006#0216
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198

dcn Thnlgang von Vogtsbnrg und die Hevrschaft Schliengen,
vom Stifte Einsideln den alten Königshof in Nicgcl zu
Lehen, und unter dem nicdern Breisgaucr Adel zalten sie
eine Reihe von Lehenleuten und Afterlehnern.

Diese Stellung, bei der Lage ihrer Besitzungen, brachte
die Freiherren in vielfache Berührnng mit der Stadt Frei-
burg, mit deren Adeligen nnd Bürgern; mit den dortigen
Grafen abcr stnnden sie anfangs in besonders frenndlichem
Verkehre, halfcn denselben ihre Händel schlichten nnd ihre
Schulden verbürgen. Bald jedoch brachte die damals überall
herrschende Parteiung einen geführlichcn Nis; in dicscs
freundliche Verhältniß.

Der usenbcrgische Stamm hatte sich am Schlnsse des
13^" Jahrhunderts in zwei Ä st c getheilt, melche mnn nach
den beiden Städtcn Endingen und Kenzingen bezeichnete.
Vom ältcrn Aste hinterließ Hesso III bei seinem Absterben
im Jahre 1306 die bciden Söhne Burghard und Geb-
hard, wovon der ältere in der Herrschaft nachfolgte, der
süagere dagegen geistlich nnd Pfarrer zu Eichstütten, wie
hernach Domherr zu Straßburg wurde.

Es war im Jahre 1320, als diese Gebrüder in leiden-
schaftlichen Streit mit den Herren von Falkenstcin wegen
der Vogtei zu Bickensol gcriethen. Ein von bcidcn Parteien
berufeiies Schiedsgericht sprach sich zu Gunsten der Falkcn-
steincr ans, die Usenbcrger jedoch verwarfen diese Entscheidnng
nnd sezten die Fehde fort, wobei ihre Gegner den Rittcr
Thomas von Endingen und dessen Bruderssöhne Johann
und Walther, zu Helfern crhielten.

Die Edelknechte von Endingen waren nach ihrer
Herknnft ein usenbergisches Dienstmannsgeschlccht; gegen
sie daher richtete sich zunüchst dcr Zorn des Freiherrn
Bnrghard und seines Bruders. Der Krieg cntbrannte
auf's Heftigstc. Vereint mit ihren Endinger Bürgern er-
stürmten und zerstörtcn dic Usenberger die Burg Kolen-
 
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