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Bader, Joseph
Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau (Band 1) — 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.12006#0217
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berg, wübei nicht nllein das cndingischc Familienarchiv
verbranntc, sondern auch alle drei Herren von En-
dingen ihren Tod fanden.

Dieses Ereigniß, melches im Sommer 1321 vorfiel, er-
regte solches Anfsehen nnd solche Entrüstung, daß Graf
Konrad und die Stadt Freiburg, ivo die Ehefrau des
erschlagenen Zohann von Endingen herstammte, den Herren
von Usenberg nnverzüglich den Krieg erklärten. Als
Theilnehmer gescllten die Falkensteiner und die überigen
Herren von Endingen sich den Freiburgern bei.

Der sreiburgische Stadtrath hatte dcn gemeinsamen Be-
schluß vcrkünden lassen: ^,Wer von den Unserigen in dem
Kriege, ivelchen ivir mit Denen von Usenberg habcn,
uns verlaßt oder gegen uns handelt, soll zu Freibnrg recht-
los sein." Die Fehde nahm cineu heftigen Vcrlanf; cs
kam zu mehreren Angriffen, zu blutigen Fauststrcichcn und
vcrivüstenden Raubzügen.

Die Usenberger, ivelche mit ihren Bürgern von En-
dingen allein stunden, geriethen bald in solche Bedrängniß,
daß sie die Vermittelnng dcs Herzogs von Dsterreich nnd
des Bischofs von Straßbnrg nachzusuchcn sich genöthigt sahen.
Diese Beiden nnn mit anderen Herren bewerkstelligtcn eine
Sühne zwischen den Parteien, worin bestimmt war, daß
der Schiedsprnch über die Todtschläge, ivelche die von
Endingen getroffcn, und über den Schaden, ivclcher dcn
Freiburgern und ihren Helfern zugefügt ivorden, bei, dem
„edeln Manne Lütold von Krenkingen zn Thiengen", dcm
Schnldheißen Heinrich von Schlettstatt und dem Nittcr
von Munzingen zn Freiburg stehen solle.

Nach dem Aussprnche dieser Schiedsrichter hatten die
Usenberger alles geraubte Gut znrückznstatten ünd für
jeden der Erschlagenen eine Scelcnmesse mit einem eivigen
Lichte zn stiftcn, den endingischcn Verwandten 300 Mar-
ken Sühngeldes und der Stadt Freiburg 400 Marken
 
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