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Bader, Joseph
Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau (Band 1) — 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.12006#0394
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376

bei der damals ohnehin hcrrschenden Gesetzlosigkeit zu Ge-
waltthätigkeiten nnd Granelsscenen der geschildcrten Art un-
ausbleiblich führen mußte.

Das üergkiidtleiil Münster.

Die bisher erzälten Geschichten bezeugen eine kriegerische
Nüstigkeit der alten Freiburger, melche in Verwunderung
sezt. Aber nicht allein gegen ihre tyrannischcn Grafen,
gegen den ausgearteten Adel tratcn diese „Bürger in Waffen"
stets mit muthiger Entschlossenheit auf, sondern selbst gegen
den müchtigen Freiherrn von Geroldseck und den gewal-
tigen Herzog von Österreich!

Das geroldseckische Bergwerk in Brünnsbnch (stF
Prinzbach) hatte um die Mitte des 13^" Iahrhnnderts eine
nngewöhnlich reiche Ausbeute an Silber geliefert, wodurch
Herrschaft uud Bergleute zu beneidenswerthem Wolstnude
gelangten. Das mochte die Eifersucht der Freiburgcr
erregen, und als es (wahrscheinlich wegen der vom Kniser
1289 an den Grafen Egeuo verpfändeten Grafschaft Mnl-
berg) mit den.Geroldseckern zu Mißhellnngen kam, be-
nüzten die Bürgcr diese Gelegenheit zn einem Überfnlle des
ergiebigen Bergwerkes.

„Am Charfreitage (des genannte» Jahres) zogen die
von Freiburg mit ihrem Anhange gegen die Stadt
Brünnsbach, unterhalb Geroldseck, welche damals wol
'erbauen und mit reichen Leuten besezt war, überstiegen un-
versehens ihre Mauern, plünderten und verbrannten die
Hüuser, Schmelzhütten nnd Münzstätten und riefen deshalb
einen langwährigen Krieg hervor. Dadurch nber ist das
treffliche Silberbergwerk iu völligen Abgaüg gerathen."

Diese Chroniknachricht gleicht ganz einer andern, welche
beim Jahre 1346 die Zerstörung des Bergstädtleins Münster
 
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