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Fundschau
Ferner liegen im Museum für Dor- und Frühgeschichte, Köln, Dayenturm, eine An-
zahl Funde, die von O. G Mayer aus Aachen stammen (vgl. I, 1926, 100 Bischoffingen).
Dach Mitteilung des Museums hat Mayer auf dem westlichen Teil des Gipfelplateaus eine
Grabung veranstaltet und dabei eine „Herd grübe" aufgeweckt; sie war rund und hatte
einen Durchmesser von 1,10 bis 1,20 m, begann 1,50 m unter der Oberfläche (?) und war
mit geraden Wänden in den Baden eingetieft. Die Grube war a'ngesüllt mit Scherben,
Feuersteingeräten und Steinen, die z.T. dem Feuer ausgesetzt waren. Dazwischen kleine
Holzkohlestückchen. Scherben vom gleichen Gefäß, di>e sich zusammensetzen ließen, fanden
sich in den oberen wie auch unteren Partien der Grube, so daß eine Schichtung dort nicht
beobachtet werden konnte. Mit dem Dordringen in die Tiefe nahmen die Tongefäßscher-
ben an Zahl und Tiefe zu. — Die Funde (Dackteller, Tulpenbecher) gehören der Michels-
berger Kultur zu, ein Scherben ist banökera misch (vgl. 13, 1937, 8; 14, 1938, 13
oben). Außerdem befinden sich im Kölner Museum noch eine Reihe von Oberflächenfunden,
u. a. Tulpenbecher, ein Randstück mit Furchenstich. — O. G. Mayer hat unseres Wissens
kurz vor, im und nach dem Weltkrieg in Freiburg studiert und u. a. auch in Lahr-Ding-
lingen-Mauerseld (römische Bauten) gegraben: Don der oben berichteten Grabung aus
dem Schönberg und den Funden war in Freiburg bis 1938 nichts bekannt.
Endingen (Emmendingen). In der Flur „Zweite Strecke" wurden im Juli fünf Gru-
ben der b an d k e r a mi s ch e n Kultur und eine Grube einer noch nicht näher bestimmten
spätneolithischen Kultur angeschnitten. Die Profilaufmessung dieser und benachbarter Gru-
ben ergab wichtige Beobachtungen über die vom Fuß des Kaiserstuhls in das nördliche
Dorlaüd sich ausdehnenden Abschwemmungen und Derwitterungsschichten. Näherer Bericht
folgt nach Durcharbeitung des reichen Fundmaterials. Die Grabung hatte sich der tätigen
Mithilfe von Herrn Bürgermeister Schnurr, Endingen, zu erfreuen. Ferner halfen
I. Schneider und cand. prähist. Gießler mit. Die Leitung hatten A. Eckerle und H. Stoll.
Feudenheim (Mannheim). Auf dem Platz an der katholischen Kirche wurden im De-
zember bei Erdarbeiten die schon vor einigen Jahren dort angetroffenen steinzeitlichen
Kulturschichten wieder angeschnitten. Der schwarzen Färbung nach- zu urteilen scheinen es
mehrere Hüttenstellen zu sein; auch mehrere große Pfostenlöcher konnten beobachtet
werden. Änter den Scherben der d o n a u l ä n d i s ch en Kultur lassen sich mit Knubben ver-
sehene Dorratsgesähe aus stark gemagertem, teilweise auch fein geschlämmtem Ton
dessen Quarzkörner durch spätere Verwitterung an der Außenseite stark herausstehen, oder
das seinere Geschirr der Bombengefäße feststellen. Sie sind mit geraden Linien und Punk-
ten oder mit gewundenen und Schraffuraussüllung oder mit sorgsamen: Furchenstich ver-
ziert und gehören zu ungefähr einem Dutzend verschiedener Gefäße. Steingeräte und
-splitter aus Hellem Hornstein oder dunklem Feuerstein oder Porphyr (Wohl von der nahen
Bergstraße) kommen dazu. Eine Besonderheit ist ein kleines Stück zusaminengeschinolzenes
Harz oder Wachs (Gember).
Feuerbach (Müllheim). In:. Gewann „Farnberg" wurden auf den: Grundstück der Stif-
tungsverwaltung Offenburg durch einen Entwässerungsgraben Scherben eines zerdrückten
Gesäßes, Wohl neolithisch, angeschnitten. Dabei fanden sich bis in 2 m Tiefe bearbeitete
Feuersteinstücke. Meldung Hauptlehrer Kälber (St.cklnser).
Gerchsheim (Tauberbischofsheim). Im Gewann „Hinterer Scheinberg", 1,8 bin DO.
hart nördlich der Straße nach Würzburg auf dem Grundstück von Landwirt I. Spiegel
wurde im März 1939 mehrfach angepflügte Kulturschicht mit bandkeramischen Scher-
ben beobachtet (Da-uber).
Gündlingen (Freiburg). Neolithische Scherben, wohl Bandkeramik; vgl. unten „Rö-
mische Zeit".
Heidelberg. Aus Wohngruben am linken Hochufer bei Heidelberg liegen Scherben der
Band- (Spiralmäander--) ke r amik und der R ö s s e n e r K u l t u r in der Sammlung des
Beethoven-Gymnasiums zu Bonn (Mitt, wie oben).
Ihringen (Freiburg). An der Burghalde wurden in: Februar vier Gruben durch-
schnitten. Grube I stellte sich als Backofen heraus, der in Form eines umgekehrten Trich-
ters in den Löh eingeschnitten war. Michelsberger Kultur. Bericht folgt. Grube Hl
war vielleicht der Rest eines ebensolchen Ofens, hatte dasselbe umgekehrt trichterförmige
Profil und hart gebrannte Wände. Sohle 0,9 in Durchmesser. In der Füllung Brand-
Fundschau
Ferner liegen im Museum für Dor- und Frühgeschichte, Köln, Dayenturm, eine An-
zahl Funde, die von O. G Mayer aus Aachen stammen (vgl. I, 1926, 100 Bischoffingen).
Dach Mitteilung des Museums hat Mayer auf dem westlichen Teil des Gipfelplateaus eine
Grabung veranstaltet und dabei eine „Herd grübe" aufgeweckt; sie war rund und hatte
einen Durchmesser von 1,10 bis 1,20 m, begann 1,50 m unter der Oberfläche (?) und war
mit geraden Wänden in den Baden eingetieft. Die Grube war a'ngesüllt mit Scherben,
Feuersteingeräten und Steinen, die z.T. dem Feuer ausgesetzt waren. Dazwischen kleine
Holzkohlestückchen. Scherben vom gleichen Gefäß, di>e sich zusammensetzen ließen, fanden
sich in den oberen wie auch unteren Partien der Grube, so daß eine Schichtung dort nicht
beobachtet werden konnte. Mit dem Dordringen in die Tiefe nahmen die Tongefäßscher-
ben an Zahl und Tiefe zu. — Die Funde (Dackteller, Tulpenbecher) gehören der Michels-
berger Kultur zu, ein Scherben ist banökera misch (vgl. 13, 1937, 8; 14, 1938, 13
oben). Außerdem befinden sich im Kölner Museum noch eine Reihe von Oberflächenfunden,
u. a. Tulpenbecher, ein Randstück mit Furchenstich. — O. G. Mayer hat unseres Wissens
kurz vor, im und nach dem Weltkrieg in Freiburg studiert und u. a. auch in Lahr-Ding-
lingen-Mauerseld (römische Bauten) gegraben: Don der oben berichteten Grabung aus
dem Schönberg und den Funden war in Freiburg bis 1938 nichts bekannt.
Endingen (Emmendingen). In der Flur „Zweite Strecke" wurden im Juli fünf Gru-
ben der b an d k e r a mi s ch e n Kultur und eine Grube einer noch nicht näher bestimmten
spätneolithischen Kultur angeschnitten. Die Profilaufmessung dieser und benachbarter Gru-
ben ergab wichtige Beobachtungen über die vom Fuß des Kaiserstuhls in das nördliche
Dorlaüd sich ausdehnenden Abschwemmungen und Derwitterungsschichten. Näherer Bericht
folgt nach Durcharbeitung des reichen Fundmaterials. Die Grabung hatte sich der tätigen
Mithilfe von Herrn Bürgermeister Schnurr, Endingen, zu erfreuen. Ferner halfen
I. Schneider und cand. prähist. Gießler mit. Die Leitung hatten A. Eckerle und H. Stoll.
Feudenheim (Mannheim). Auf dem Platz an der katholischen Kirche wurden im De-
zember bei Erdarbeiten die schon vor einigen Jahren dort angetroffenen steinzeitlichen
Kulturschichten wieder angeschnitten. Der schwarzen Färbung nach- zu urteilen scheinen es
mehrere Hüttenstellen zu sein; auch mehrere große Pfostenlöcher konnten beobachtet
werden. Änter den Scherben der d o n a u l ä n d i s ch en Kultur lassen sich mit Knubben ver-
sehene Dorratsgesähe aus stark gemagertem, teilweise auch fein geschlämmtem Ton
dessen Quarzkörner durch spätere Verwitterung an der Außenseite stark herausstehen, oder
das seinere Geschirr der Bombengefäße feststellen. Sie sind mit geraden Linien und Punk-
ten oder mit gewundenen und Schraffuraussüllung oder mit sorgsamen: Furchenstich ver-
ziert und gehören zu ungefähr einem Dutzend verschiedener Gefäße. Steingeräte und
-splitter aus Hellem Hornstein oder dunklem Feuerstein oder Porphyr (Wohl von der nahen
Bergstraße) kommen dazu. Eine Besonderheit ist ein kleines Stück zusaminengeschinolzenes
Harz oder Wachs (Gember).
Feuerbach (Müllheim). In:. Gewann „Farnberg" wurden auf den: Grundstück der Stif-
tungsverwaltung Offenburg durch einen Entwässerungsgraben Scherben eines zerdrückten
Gesäßes, Wohl neolithisch, angeschnitten. Dabei fanden sich bis in 2 m Tiefe bearbeitete
Feuersteinstücke. Meldung Hauptlehrer Kälber (St.cklnser).
Gerchsheim (Tauberbischofsheim). Im Gewann „Hinterer Scheinberg", 1,8 bin DO.
hart nördlich der Straße nach Würzburg auf dem Grundstück von Landwirt I. Spiegel
wurde im März 1939 mehrfach angepflügte Kulturschicht mit bandkeramischen Scher-
ben beobachtet (Da-uber).
Gündlingen (Freiburg). Neolithische Scherben, wohl Bandkeramik; vgl. unten „Rö-
mische Zeit".
Heidelberg. Aus Wohngruben am linken Hochufer bei Heidelberg liegen Scherben der
Band- (Spiralmäander--) ke r amik und der R ö s s e n e r K u l t u r in der Sammlung des
Beethoven-Gymnasiums zu Bonn (Mitt, wie oben).
Ihringen (Freiburg). An der Burghalde wurden in: Februar vier Gruben durch-
schnitten. Grube I stellte sich als Backofen heraus, der in Form eines umgekehrten Trich-
ters in den Löh eingeschnitten war. Michelsberger Kultur. Bericht folgt. Grube Hl
war vielleicht der Rest eines ebensolchen Ofens, hatte dasselbe umgekehrt trichterförmige
Profil und hart gebrannte Wände. Sohle 0,9 in Durchmesser. In der Füllung Brand-