Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 16.1940

DOI issue:
Fundschau 1939
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.42537#0016

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
14

Fundschau

a) In dem mittelalterlichen Haus bei der Eingangsschwelle ein Steinbeil mit flach-
rechteckigem Querschnitt, Länge 7 cm. Graubraunes, schiefriges Gestein.
b) Hm Wall der Südseite bandkeramische Felöhacke aus graugrünem, feinkörnigem
Hornblendegestein. Länge 12, 8 cm, Nacken leicht beschädigt.
c) 300 m südlich der Südseite der Schanze am Ostrand der Autobahnstraße großer
rechteckiger Bodenstein einer Handmühle, aus Duntsandstein mit stark eingetiefter Be-
nutzungsfläche (Dauber).
Stühlingen (Waldshut). Grab der Glockenbecherkultur. Bericht folgt.
Dilchband (Tauberbischofsheim). Gelegentlich von Drainagearbeiten im Gewann
„Weidig" 2 km SO beobachtete Forstwart Hoh. Lutz im Februar 1939 an 5 Punkten an-
geschnittene steinzeitliche Kulturschicht (Dauber).
Whhl (Emmendingen). Grab der Glockcnbechcrkultur. Bericht folgt.

Bronzezeit.
Stetig, wenn auch langsam vermehren sich die Funde der reinen (Hügelgräber-)
Bronzezeit; die Siedlung Bischoffingen (und Gündlingen) verdient besondere Auf-
merksamkeit, eine Ausgrabung verspricht die Lösung vieler Fragend
Die Erforschung der süddeutschen Bronzezeit ist in den letzten Iahren durch die
Arbeit von F. Holste wesentlich gefördert worden; seine Dissertation — „Die
Bronzezeit im nvrdmainischen Hessen" — ist unten ausführlich besprochen.
Bischoffingen (Freiburg). Bronzezeitliche Scherben, wohl aus Siedlung; vgl. oben
„Jungsteinzeit".
Dettingen (Konstanz). Gelegentlich einer Erkundigung über Funde im „Kaltbrunner
Moor" wurde dem Berichterstatter von Landwirt Rothmund in Kaltbrunn ein angeblich
aus dem „Weiherried" bei Dettingen stammendes Randleistenbeil (L. 13,8; Br. der
Schneide noch 5,4 cm) ausgehändigt (A. Deck).
Grimmelshofen (Waldshut). Hn Flur „Blähling" wurde beim Abräumen eines Stein-
riegels von etwa 30X10 m Ausdehnung und 1,5 m Höhe ein Skelett angeschnitten.
Beigaben: zwei B r o nze a r m r e i f e. Das Grab wurde von den Arbeitern des Weg-
baues zerstört, einer der Bronzeringe ging verloren, der andere gelangte ins M. f. A.
Freiburg (R. Giehler).
Gündlingen (Freiburg). Scherben, vgl. „Römische Zeit".
Herbolzheim (Emmendingen). Hn der Kiesgrube des Ernst Riesterer kamen in 1,5 bis
2,0 m Tiefe wieder mehrere Scherben zutage, darunter ein fast ganz erhaltenes Henkel-
gefäß der Bronzezeit (H. Stoll).
Merdingen (Freiburg). Brandgrab, u. a. mit stempelverzierter Schale. Bericht
folgt (St. Anser; Meldung: Borarbeiter Menner).
Mingolsheim (Bruchsal). Hn der Kiesgrube des Ortsbauernführcrs Groß im Gewann
„Espenlöhl" 1,5 km RW wurde von einem Schüler am 28. XII. 1935 eine Radnadel mit
4 Speichen und halbrunder Öse (Länge 23,5 cm) gefunden. Schule Mingolsheim (Bauer).
Norsingen (Freiburg). Tongefäß (Grab ?) der Bronzezeit. Bericht folgt
(Dr. Flamm, St. Anser).
Anteruhldingen (Äbcrlingen). Bom Pfahlbau Anteruhldingen liegt ein bronzezeitliches
Tellerrandstück in der Sammlung des Beethoven-Gymnasiums zu Bonn.

8 Alpwirtschast, die auch für den Schwarzwald in Frage kommt, erörtert für dis
Bronzezeit O. Tsch-umi in: „Ar- und Frühgeschichte des Amtes! Frutigen und der Rachbar-
gebiete." Heimatkunde f. d. Landschaft Frutigen. Bern 1938. —
Die so seltene frühe Bronzezeit ist in der Schweiz durch den vorbildlichen „Archäologi-
schen Arbeitsdienst" in dem Pfahlbau Baldegger See untersucht worden (und darunter eine
Siedlung der Schnurkeramik, beide mit Palisade; „Ar-Schweiz" 3, 1939, 34 ff.).
 
Annotationen