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Badt, Kurt
Andrea Solario: sein Leben und seine Werke ; ein Beitrag zur Kunstgeschichte der Lombardei — Leipzig, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.31844#0011
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Die Arbeit, die hiermit dem kunsthistorischen Publikum übergeben
wird, bedarf einiger einleitender Worte. Und zwar ihrer Form wegen.

Das Buch ist einem Künstler gewidrnet, weicht jedoch von der
üblichen Form der Biographie ab. Keine fortlaufende Schilderung ist
gegeben, sondern es sind alle biographischen und literarischen Erörte-
rungen von der Besprechung der Werke des Künstlers abgetrennt, und
die letztere ist wiederum in zwei Hauptabschnitte zerlegt worden. Der
Verfasser hat versucht, an den signierten und datierten Bildern die
stilistische Entwicklung des Künstlers zu zeigen, sodann den gefunde-
nen Entwicklungsstufen die unbezeichneten Werke zuzuordnen. Daß
bei diesem Verfahren Wiederholungen unvermeidlich wurden, daß Ein-
heitlichkeit wie Lesbarkeit bis zu einem gewissen Grade verloren gingen,
schienen dem Verfasser Nachteile, die bei weitem aufgewogen wurden
durch die Möglichkeit, seine Ergebnisse in der Folge ihrer Entstehung
nachzuprüfen.

Es handelt sich in diesem Buche mehr um die Feststellung eines
Oeuvres als um die Darstellung einer menschlichen Persönlichkeit. In
erster Linie sollte der Bestand an Werken Solarios beschrieben werden,
daneben ihre chronologische Folge. Für beide Zwecke war es nötig,
erst einmal das zu zeigen, was durch Beglaubigung unzweifelhaft fest-
steht; für die Bilder, die dem Solario nur zugeschrieben worden sind,
ergab sich dann der doppelte Prüfstein: ob sie des Künstlers Stileigen-
tümlichkeiten besaßen und ob sie sich der Entwicklung einordneten.

Für denjenigen Leser, dem am Ergebnis mehr liegt als an der Mög-
lichkeit, es auf seine Richtigkeit zu untersuchen, ist in der Anordnung
der beigegebenen Tafeln die fortlaufende Entwicklung des Künstlers, wie
sie dem Verfasser erscheint, einigermaßen deutlich vor Augen gestellt. —

Am Schlusse sei mir gestattet, allen denen, die meine Arbeit ge-
fördert haben, aufs herzlichste zu danken.

Charlottenburg im Januar 1914.

Kurt Badt.
 
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