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Goldschmied, E. [Sammler] [Hrsg.]; Joseph Baer & Co., Buchhandlung und Antiquariat <Frankfurt, Main> [Hrsg.]
Manuscripte, Incunabeln, Drucke des XVI. Jahrhunderts aus süddeutschem fürstlichen Besitz: Incunabeln aus dem Besitze des Herrn Dr. K. ; Manuscripte, Incunabeln u.a. aus dem Besitze des Herrn Generaldirektors E. Goldschmied in Trnava, darunter Handschriften von mittelhochdeutschen Rittergedichten, der Renner des Hugo von Trimberg mit 120 Miniaturen, ... ; 6. Oktober 1930 — Frankfurt a. M., 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.8449#0017
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ÄUS SÜDDEUTSCHEM FÜRSTLICHEN BESITZ.

I. MÄNUSCRIPTE.

Die folgenden Handschriften sind zum Teil von Franz Pfeiffer im Anzeiger für Kunde
der deutschen Vorzeit 1854 Sp. 212 f. kurz verzeichnet, aber mit Ausnahme von Nr. 7 und 28 in
keiner Weise wissenschaftlich ausgewertet.

1 ANTIPHONALE. Papierhandschrift aus dem Ende des 16. Jahrh. Durchweg
mit Musiknoten. 300 Bll. mit farbigen Initialen. Folio. Qepresster Schweins-
lederband, auf dein vorderen Deckel in der Mitte in ganzer Figur der H. Kilian,
Bischof von Würzburg, auf dem hinteren Deckel ebenso der H. Burchart, Bischof
von Würzburg. Auf dem vorderen Deckel In späterem Aufdruck: F. M. O.
NEVSTAT. 1625. Mit Schilessen.

Der schöne Einband, der in der Mitte der Deckel je einen Plattenstempel, signiert
HH, aufweist, der eine der tilg. Kilian mit dem Wappen des berühmten deutschen Bibliophilen
Julius Echter von Mespelbrunn, Fürstbischof v. Würzburg, der andere der hlg. Bur-
chard mit dem Lilienwappen, umgeben von 3 ornamentalen Bordüren, davon 2 mit Porträts-
medaillons, in 5 Ecken kleine ziselierte Metallbeschläge, ist das Werk des Würzburger Buch-
binders Hans Herroldt, von dem wir in einem ähnlichen Einband eine 1591 datierte eigen-
händige Urkunde vorfanden (vgl. Nr. 129 dieses Katalogs). Ueber die Plattenstempel vgl.
Haebler, Rollen- und Plattenstempel des XVI. Jahrh. I, p. 180ff., 19, VI u. VII, dem der
Name des Monogrammisten HH unbekannt ist. Aus dem Minoritenkloster Neustadt am Main.

2 BREVIARIUM. Pergamenthandschrift aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhun-
derts, wahrscheinlich am Mittelrhein entstanden. 12°. 195 Bll. schwarz
und rot geschrieben, mit 4 sehr feinen Federzeichnungen und vielen
roten und blauen Initialen. Im vorderen Deckel eine Oelminiatur auf Leder:
Die hl. Veronika mit dem Schweisstuch. Alter Holzband mit Lederüberzug und
2 Schilessen.

Die reizenden Zeichnungen, die um 1 430 entstanden sein dürften, stel-
len dar:

Bl. la: Petrus und Paulus, blattgross

Bl. 174 b: S. Apolonia

BL 182 b: S. Sebastian und die H. Hedwig

Bl. 183b: Johannes der Täufer und die HH. Martin, Florian und Jakob.

Inhalt: Bl. lb: Oracio ad S. Paulum et Petrum.
Bl. 2a: Oracio de facie christi.
Bl. 5: Cursus Beate virginis marie.
Bl. 47b: Vigilie mortuorum.
Bl. 99: Cursus passionis domini.
Bl. 134 b: Incipit Rubrica cursuum beate virginis.
Bl. 174 b: Oracio ad S. Appoloniam.
Bl. 183: Oratio ad S. Stephanum.
Bl. 184: Ad S. Barbaram.

Siehe Tafel II.

Versteigerung am 6. Oktober 1930.

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