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Rudolf Bangel <Frankfurt, Main> [Hrsg.]; Rudolf Bangel [Hrsg.]
Katalog / Rudolf Bangel: Versteigerung in Frankfurt a.M. (Nr. 980): Katalog der Sammlung Adolf Klein, Frankfurt am Main: Gemälde, Aquarelle und Handzeichnungen ausschließlich Frankfurter Meister des 19. Jahrhunderts ; Versteigerung: 20. Mai 1919 — Frankfurt, M., 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.22331#0005
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Kin

Jahrhundert — Trankfurter Mafe,

Die SAMMLUNG ADOLF KLEIN ^

wohf afs einzigartig Bezeichnet werden, da eine gfeiche, wenn üherhaupt,
nur unter größten Schwierigkeiten in unferen Tagen zufammengeßracht werden
könnte. Sie umfaßt Gemäfde, Aguareffe und Handzeichnungen, ausfchfießfich
Trankfurter Meifter des 19- Jahrhunderts. Durch ihre Voffftändigkeit geßattet
fie, Bei einer kurzen Befprechung der Koffektion, im Tfuge einen Bfick auf die
Entwich fung der MaCerei in Frankfurt im vorigen Jahrhundert zu werfen. Schon
BevorJoh. Triedrich Stüde [feine Stiftung ins Lehen gerufen, die für das Trank"
furter Kunßfehen von einfchneidender Bedeutung werden foffte, hatte der
Türßprimas und fpätere Großherzog von Trankfurt Karf von Dahßerg,
durch feine Schenkung an die Mufeumsgefefffchafi der durch Säkuharifierung
der geiftliehen Stifier und Kföfter im Jahre 18 o2 an die Stadt gefaffenen
Werke afteinheimifcher Kirchenkunft, den Grund zur erften öjfentfichen
Sammfung Trankfurts gefegt. In der Ko/Tektion Kfein iß der Hofmafer
des Türften, Joh. Ad. Ackermann, mit einer kfeinen Zeichnung der Dan"
necker'fchen „Ariadne" vertreten. Auch Peter Cornefius, der 18o9 nach
Trankfurt kam, zog die Aufmerkfamkeit des Türften auf ßch. Von feinen
in Trankfurt entftandenen Werken find die Wandgemäfde des ehemafig
Schmid'fchen Haufes auf der Zeif und die Iffuftrationen zu Goethes Tauft
C12 Bfätter im Städeffchen Inßitut) die hekanntefien. Die drei hier he*
fchriehenen Zeichnungen fNr. 2-4) find Entwürfe zu den herühmten
Münchener Pinakothek = Tresken, die der Trankfurter Kupferftecher Eug.
Ed Schäffer fo vortrefflich geftochen hat, und zeigen hei einer Uherwindung
der in den Trankfurter Arheiten noch zu Tage tretenden Mängef Cornefius
fchon vöffig im Tahrwaßer der Romantiker. Eine Hochßfüte der deutfehen
ROMANTIK entfaftete ßch in der Treien Reichsftadt, afs im Jahre 1828
„nach fangem Hangen und Bangen der feidige Prozeß, der his dahin die
Stüdef'fche Stiftung zur Untätigkeit verurteift hatte, endfich durch einen
Vergfeich aus der Weft gefchafft wurde" fWeizsäcker I, 19) und der Ad-
minifiration zu fefßftändigem Hände fn die Hände freigegehen waren. Stüde f
fefhft hatte den Wunfeh geäußert, daß „nid)t Anhäufung feftener Kunftwerke
und äußerer Prunk, fondern Errichtung einer guten, afTe Tücher umfaffenden
Kunftfchufe mit ihren fämtfiSen Erfordernißen" CStarck, das Stüdefßche Kunft*
inftitut etc., Trankfurt 1819, S. 11) die Hauptaufgahe der Stiftung fein foffe.
So wurde 183o Phifipp Veit fvergf. Nr. 8) afs „ Vorfteher der Maffchufe
und Direktor der Gaferie" nach Trankfurt Berufen. Von deffen zahfreichen
Schüfern iß J. Luntefchütz in der Sammfung Kfein mit intereßanten Entwürfen
zu den Tresken im „Hotef Schwan" vertreten, die heute um fo wertvofTer find,
afs ßch die Tresken jetzt nicht mehr an ihrem urfprüngfichen Pfatz Befinden.
Nach Veit's Wegzug von Trankfurt wurde afs Leiter der Schufkfaße für
 
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