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Zusammenfassung
/qil/calib/) kalibriert, das sich von dem Washing-
toner Programm von 1993 (Stuiver/Reimer 1993)
unterscheidet (Abb. 5).
Im Kapitel 2 werden die einzelnen Fundkomplexe
besprochen. Für die Älteste Bandkeramik liegen 14C-
Daten von Schwanfeld, Goddelau und Bruchen-
brücken vor (Tab. 2-4, Abb. 13). Anhand der Daten-
serien von Schwanfeld erkennt man sehr schön, dass
Holzkohledaten immer zu alte Werte haben. Dies im
Gegensatz zu den Daten von kurzlebigen organi-
schen Materialien, weil die erhaltene Holzkohle wohl
meist aus dem alten Kernbereich des Holzes stammt.
Deshalb werden diese zwei verschiedenen Daten-
arten in der ganzen Arbeit getrennt behandelt. Für
Schwanfeld ergibt sich eine mittlere Datierung um
5350 v. Chr., während die Siedlung von Goddelau um
5250 v. Chr. datiert ist. Schlecht ist die Datenserie von
Bruchenbrücken, die vor allem bei den kurzlebigen
organischen Materialien zu junge Datierungen ergibt.
In Schwanfeld und Bruchenbrücken kann man
anhand der Hausgrundrisse und der Keramik die
Älteste Bandkeramik gut charakterisieren (Abb. 7-12).
Die Ältere Bandkeramik ist anhand von Funden und
Hausgrundrissen der Siedlung von Geleen und dem
Gräberfeld von Flomborn (Abb. 15-20) gut charakte-
risiert, die beiden 14C-Daten von Geleen (Tab. 5) las-
sen aber keine zuverlässige Datierung zu, weshalb ich
das Dendrodatum ohne Splint (5213 v. Chr.) vom
älteren Brunnen von Zwenkau in Sachsen heranziehe,
womit die ältere Bandkeramik mindestens in die 1.
Hälfte des 52. Jh. v. Chr. datiert ist.
Für die Jüngere Bandkeramik ist vor allem das
Gräberfeld Niedermerz 3 wichtig. Anhand der Kera-
mikzusammenstellung (Abb. 22) kann man im
Vergleich zu Flomborn (Abb. 18; 19) gut erkennen,
dass es sich um ein recht kurzfristiges Gräberfeld
handelt und nur jüngerbandkeramisch ist. Die 14C-
Datenserie (Tab. 6; Abb. 23) ist sehr gut und ergibt
eine Datierung um 5150 v. Chr., die Daten stammen
aber alle von Holzkohlen. Die Siedlungen im Merz-
bachtal sind weniger wichtig, weil von ihnen weniger
gute Datenserien stammen (Abb. 23) und sie nicht
rein jüngerbandkeramisches Material geliefert haben
(Abb. 21; 29-37). Reine Komplexe der Jüngeren
Bandkeramik sind Niedermerz 4, Langweiler 3 und
das Erdwerk von Langweiler 8 (Abb. 26-28). Von den
Siedlungen Niedermerz 4 und Langweiler 2, 9 und 8
(Abb. 38) sind auch die Hausgrundrisse zusammen-
gestellt (Abb. 39-43), wobei in allen Langweiler-
Siedlungen noch die älterbandkeramische Hausform
mit Y-Pfostenstellung vorkommt.
Wichtig für die Datierung sind die Dendrodaten der
Brunnen von Erkelenz-Kückhoven (Abb. 49; 50), die
von 5090 und 5057 ±5 v. Chr. stammen. Nach den
bisher bekannten Funden gehören sie in die Jüngere
Bandkeramik, die damit sicher in die erste Hälfte des
51. Jh. v. Chr. fällt, wozu auch die Holzkohle- 14C-
Datenserie von Niedermerz 3 passt, wo man nach
den Erfahrungen von Schwanfeld vom Datum 5150
v. Chr. noch 50 bis 100 Jahre abziehen muss.
Als chronologisches Zwischenresultat (Kap. 2.D.)
erhalten wir anhand der Holzkohledaten (Tab. 10),
bzw. der Daten von kurzlebigem organischem
Material und der Dendrodaten eine minimale Dauer
von der Ältesten bis zur Jüngeren Bandkeramik von
300 bis 350 Jahren, und kommen in Tab. 12 zu fol-
gendem Datierungs vor schlag:
Älteste Bandkeramik: ca. 5400-5225 v. Chr.
Ältere Bandkeramik: ca. 5200-5125 v. Chr.
Jüngere Bandkeramik: ca. 5125-5025 v. Chr.
Für das Mittelneolithikum ist heute das Gräberfeld
von Trebur eindeutig der wichtigste Fundkomplex.
Es umfasst die Stufen Hinkelstein und Grossgartach,
die horizontalstratigraphisch so scharf getrennt sind,
das man mit einem Hiatus zwischen den beiden
Stufen rechnen muss (Abb. 51). In drei Anläufen sind
Gräber datiert worden (Tab. 14-16); es handelt sich
ausschliesslich um Knochendatierungen. Die ältesten
Datenserien (Tab. 16), die mit dem Beschleuniger in
Oxford gewonnen worden sind, halte ich für verläss-
lich. Für die Stufe Hinkelstein erhält man damit eine
Datierung um 4800 v. Chr., was zwar nach den bis-
herigen chronologischen Vorstellungen zu jung
erscheint, aber durch die Daten der stichbandkerami-
schen Siedlung von Straubing-Lerchenhaid bestätigt
wird (Tab. 17).
Das Hinkelsteiner Fundmaterial stelle ich anhand von
Trebur und der Wormser Gräberfelder vor (Abb. 52-
Zusammenfassung
/qil/calib/) kalibriert, das sich von dem Washing-
toner Programm von 1993 (Stuiver/Reimer 1993)
unterscheidet (Abb. 5).
Im Kapitel 2 werden die einzelnen Fundkomplexe
besprochen. Für die Älteste Bandkeramik liegen 14C-
Daten von Schwanfeld, Goddelau und Bruchen-
brücken vor (Tab. 2-4, Abb. 13). Anhand der Daten-
serien von Schwanfeld erkennt man sehr schön, dass
Holzkohledaten immer zu alte Werte haben. Dies im
Gegensatz zu den Daten von kurzlebigen organi-
schen Materialien, weil die erhaltene Holzkohle wohl
meist aus dem alten Kernbereich des Holzes stammt.
Deshalb werden diese zwei verschiedenen Daten-
arten in der ganzen Arbeit getrennt behandelt. Für
Schwanfeld ergibt sich eine mittlere Datierung um
5350 v. Chr., während die Siedlung von Goddelau um
5250 v. Chr. datiert ist. Schlecht ist die Datenserie von
Bruchenbrücken, die vor allem bei den kurzlebigen
organischen Materialien zu junge Datierungen ergibt.
In Schwanfeld und Bruchenbrücken kann man
anhand der Hausgrundrisse und der Keramik die
Älteste Bandkeramik gut charakterisieren (Abb. 7-12).
Die Ältere Bandkeramik ist anhand von Funden und
Hausgrundrissen der Siedlung von Geleen und dem
Gräberfeld von Flomborn (Abb. 15-20) gut charakte-
risiert, die beiden 14C-Daten von Geleen (Tab. 5) las-
sen aber keine zuverlässige Datierung zu, weshalb ich
das Dendrodatum ohne Splint (5213 v. Chr.) vom
älteren Brunnen von Zwenkau in Sachsen heranziehe,
womit die ältere Bandkeramik mindestens in die 1.
Hälfte des 52. Jh. v. Chr. datiert ist.
Für die Jüngere Bandkeramik ist vor allem das
Gräberfeld Niedermerz 3 wichtig. Anhand der Kera-
mikzusammenstellung (Abb. 22) kann man im
Vergleich zu Flomborn (Abb. 18; 19) gut erkennen,
dass es sich um ein recht kurzfristiges Gräberfeld
handelt und nur jüngerbandkeramisch ist. Die 14C-
Datenserie (Tab. 6; Abb. 23) ist sehr gut und ergibt
eine Datierung um 5150 v. Chr., die Daten stammen
aber alle von Holzkohlen. Die Siedlungen im Merz-
bachtal sind weniger wichtig, weil von ihnen weniger
gute Datenserien stammen (Abb. 23) und sie nicht
rein jüngerbandkeramisches Material geliefert haben
(Abb. 21; 29-37). Reine Komplexe der Jüngeren
Bandkeramik sind Niedermerz 4, Langweiler 3 und
das Erdwerk von Langweiler 8 (Abb. 26-28). Von den
Siedlungen Niedermerz 4 und Langweiler 2, 9 und 8
(Abb. 38) sind auch die Hausgrundrisse zusammen-
gestellt (Abb. 39-43), wobei in allen Langweiler-
Siedlungen noch die älterbandkeramische Hausform
mit Y-Pfostenstellung vorkommt.
Wichtig für die Datierung sind die Dendrodaten der
Brunnen von Erkelenz-Kückhoven (Abb. 49; 50), die
von 5090 und 5057 ±5 v. Chr. stammen. Nach den
bisher bekannten Funden gehören sie in die Jüngere
Bandkeramik, die damit sicher in die erste Hälfte des
51. Jh. v. Chr. fällt, wozu auch die Holzkohle- 14C-
Datenserie von Niedermerz 3 passt, wo man nach
den Erfahrungen von Schwanfeld vom Datum 5150
v. Chr. noch 50 bis 100 Jahre abziehen muss.
Als chronologisches Zwischenresultat (Kap. 2.D.)
erhalten wir anhand der Holzkohledaten (Tab. 10),
bzw. der Daten von kurzlebigem organischem
Material und der Dendrodaten eine minimale Dauer
von der Ältesten bis zur Jüngeren Bandkeramik von
300 bis 350 Jahren, und kommen in Tab. 12 zu fol-
gendem Datierungs vor schlag:
Älteste Bandkeramik: ca. 5400-5225 v. Chr.
Ältere Bandkeramik: ca. 5200-5125 v. Chr.
Jüngere Bandkeramik: ca. 5125-5025 v. Chr.
Für das Mittelneolithikum ist heute das Gräberfeld
von Trebur eindeutig der wichtigste Fundkomplex.
Es umfasst die Stufen Hinkelstein und Grossgartach,
die horizontalstratigraphisch so scharf getrennt sind,
das man mit einem Hiatus zwischen den beiden
Stufen rechnen muss (Abb. 51). In drei Anläufen sind
Gräber datiert worden (Tab. 14-16); es handelt sich
ausschliesslich um Knochendatierungen. Die ältesten
Datenserien (Tab. 16), die mit dem Beschleuniger in
Oxford gewonnen worden sind, halte ich für verläss-
lich. Für die Stufe Hinkelstein erhält man damit eine
Datierung um 4800 v. Chr., was zwar nach den bis-
herigen chronologischen Vorstellungen zu jung
erscheint, aber durch die Daten der stichbandkerami-
schen Siedlung von Straubing-Lerchenhaid bestätigt
wird (Tab. 17).
Das Hinkelsteiner Fundmaterial stelle ich anhand von
Trebur und der Wormser Gräberfelder vor (Abb. 52-