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113

Ausserdem muss man festhalten, dass meine Auswahl
der Mittel subjektiv ist (vor allem bei Cuiry-les-
Chaudardes) und andere Forscherinnen und Forscher
andere Datierungsmöglichkeiten für relevant erach-
ten werden.

Da mit der Betrachtung der Datierungsbereiche, die
selbstverständlich immer berücksichtigt werden müs-
sen, keine genügende Übersicht erreicht werden
kann, werde ich ab jetzt nur noch die Mittel aus den
kalibrierten Bereichen miteinander vergleichen, die in
Abb. 99 hervorgehoben sind.

Betrachten wir die grossen Punkte (Mittel aus Datier-
ungen der kurzlebigen organischen Materialien) und
die mit D markierten Daten (Dendrodaten), so kann
eine klare Abfolge von der Ältesten Bandkeramik bis
hin zur Grossgartacher Stufe festgestellt werden. Bei
den Daten mit Balken (Holzkohledatierungen) erken-
nt man zeitlich - zum Älteren verschoben - eine etwa

parallele Abfolge, die aber im Bereich zwischen Später
Bandkeramik und Grossgartach mangels Holzkohle-

daten unterbrochen ist.

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die Oxforder Knochendatierungen von Trebur (Tab.
16) immer noch zu jung sein, aber immerhin werden
sie durch die Stichbandkeramik-Daten von Straubing
bestätigt. Weil ich wirklich mit einer Zeitdifferenz
von etwa 200 Jahren rechne, habe ich die Daten der
Späten Bandkeramik im Pariser Becken eingefügt, die
trotz der sehr grossen Datenunsicherheit in das
Übergangsfeld zwischen den beiden Stufen gehören.
Der Abstand von Hinkelstein zu Grossgartach ist mit
ungefähr 100 Jahren wieder einigermassen normal.
Die jüngeren Stufen des Mittelneolithikums sind lei-
der nur durch Holzkohledatierungen (Balken) zeitlich
fassbar, was für Planig/Friedberg einen Sprung
zurück vor die Grossgartacher Daten von Trebur zur
Folge hat. Sie müssen leicht über 100 Jahre zu alt sein,
wenn die Grossgartacher Knochendaten einigermas-
sen richtig sind, was nach dem Beispiel von Schwan-
feld und Bruchenbrücken nicht unmöglich ist. Die
Stufen, die an Planig/Friedberg anschliessen, ordnen
sich dann relativ richtig ein.
Auf der Abb. 100 habe ich mich auf der einen Seite
etwa an die Datierungsvorgaben gehalten, die entwe-
der durch die Dendrochronologie oder durch 14C-
Daten zustande kamen, welche aus kurzlebigen orga-
nischen Materialien gewonnen wurden. Auf der
anderen Seite habe ich meine Interpretation der typo-
logischen Entwicklung der Häuser, der Keramik und
der Steinbeile einfliessen lassen. Ich habe am Anfang
betont, dass ich von der Prämisse einer kontinuier-
lichen Entwicklung und einem Nacheinander der
Stufen bzw. Kulturen ausgehe. Ich glaube, dass diese
Entwicklung aus meiner Übersicht (Abb. 100) abzu-
lesen ist, sowohl was die Häuser als auch die Keramik
betrifft. Für mich haben Vorstellungen von dynami-
schen Prozessen zwischen verschiedenen Kulturen
keinen Platz, und zwar wegen der grossen Zeiträume,
mit denen wir uns befassen, wegen der noch immer
meist schlechten Datierungssituation und wegen der
Lückenhaftigkeit unseres Wissens. Die Lückenhaftig-
keit ist meines Erachtens so gross, dass sogar sehr
grosse Zeiträume existieren, aus denen uns keine
oder fast keine Fundkomplexe überliefert sind; dies
möchte ich mit meiner Darstellung unterstreichen.
Chronologieschemata, die lückenlose Abfolgen von
Kulturen oder deren Stufen wiedergeben, wurzeln in
einer Tradition, die auf eine Zeit zurückgeht, als
 
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