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GREGORJUS. VIII. ABSCHNITT.
si häten über heide
einen gotlichen ruom:
si truogen ir heiltuom
wüllin unde barfuoz.
er hörte willeclichen gruoz 3600
an sinem antvange
mit lobe und mit sänge.
Ez lägen üf der sträze
siechen äne mäze:
die körnen dar üf sinen tröst, 3605
daz si würden erlöst.
der ernerte sin segen
harte vil under wegen.
swen so da beruorte,
da man in hin fuorte, 3610
sin guot wille ode sin hant,
sin wort ode sin gewant,
der wärt dä zestunt
von sinem kumber gesunt.
Rome diu msere 1615
enpfie ir rihtsere
mit lachendem muote.
daz kom ir z’allem guote:
wände ez’n wart ze der stat
nie habest me gesät 3620
der baz ein heilaere
der sele wunden warne.
Er künde wol ze rehte leben,
wan im diu mäze was gegeben
3596 über heule, auf der Heide, dem waldlosen Gelände entlang; Erec 6
und 3106. — 3597 einen feierlichen Aufzug zur Ehre Gottes, einen geist-
lichen Pomp. — 3598 heiltuom, die Reliquie. — 3599 wüllin unde barfuoz,
mit wollenem Gewände bekleidet und barfuß: formelhafter Ausdruck zur
Bezeichnung der Tracht, in welcher christliche Demuth und Buße zu er-
scheinen pflegte. — 3600 willeclich, dienstwillig, freundlich. — 3601 ant-
vänc stm., Empfang.
3604 unzählig, unermeßlich viel Kranke (namentlich Aussätzige). —
3607 ernern, heilen. — der ist Gen. abhängig von vil. — 3610 das zu dem
man ihn gerade führte; dä auf hant und gewant in den folg. Versen bezogen.
3618 das kam ihr in jeder Hinsicht zu Statten; das brachte ihr reichen
Segen ; Erec 6268. — 3620 noch nie, nie wieder ein Papst gesetzt. — 3621 der
ein besserer Arzt für Seelenwunden gewesen wäre. Oder hieß es vunden statt
wunden? vgl. 3249—50.
3624 diu mäze, der Sinn für das rechte Maß in allen Dingen, für
GREGORJUS. VIII. ABSCHNITT.
si häten über heide
einen gotlichen ruom:
si truogen ir heiltuom
wüllin unde barfuoz.
er hörte willeclichen gruoz 3600
an sinem antvange
mit lobe und mit sänge.
Ez lägen üf der sträze
siechen äne mäze:
die körnen dar üf sinen tröst, 3605
daz si würden erlöst.
der ernerte sin segen
harte vil under wegen.
swen so da beruorte,
da man in hin fuorte, 3610
sin guot wille ode sin hant,
sin wort ode sin gewant,
der wärt dä zestunt
von sinem kumber gesunt.
Rome diu msere 1615
enpfie ir rihtsere
mit lachendem muote.
daz kom ir z’allem guote:
wände ez’n wart ze der stat
nie habest me gesät 3620
der baz ein heilaere
der sele wunden warne.
Er künde wol ze rehte leben,
wan im diu mäze was gegeben
3596 über heule, auf der Heide, dem waldlosen Gelände entlang; Erec 6
und 3106. — 3597 einen feierlichen Aufzug zur Ehre Gottes, einen geist-
lichen Pomp. — 3598 heiltuom, die Reliquie. — 3599 wüllin unde barfuoz,
mit wollenem Gewände bekleidet und barfuß: formelhafter Ausdruck zur
Bezeichnung der Tracht, in welcher christliche Demuth und Buße zu er-
scheinen pflegte. — 3600 willeclich, dienstwillig, freundlich. — 3601 ant-
vänc stm., Empfang.
3604 unzählig, unermeßlich viel Kranke (namentlich Aussätzige). —
3607 ernern, heilen. — der ist Gen. abhängig von vil. — 3610 das zu dem
man ihn gerade führte; dä auf hant und gewant in den folg. Versen bezogen.
3618 das kam ihr in jeder Hinsicht zu Statten; das brachte ihr reichen
Segen ; Erec 6268. — 3620 noch nie, nie wieder ein Papst gesetzt. — 3621 der
ein besserer Arzt für Seelenwunden gewesen wäre. Oder hieß es vunden statt
wunden? vgl. 3249—50.
3624 diu mäze, der Sinn für das rechte Maß in allen Dingen, für