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L, Wie

n? wegen zerschlagen; er wußte härtere anschaffett/ und be-
UNH Eam strengen Befehl, wenn er die Steine geschärft
hätte, allemahl erst etwas Frucht für das Vieh darauf zu
rW schroten, ehe er Brodkorn für die Menschen auf-
schüttete. Meister Conrad riech auch den Leuten, daß
?lgeP st? vom Brodkorn kein Kernmehl zu Klösen, Kuchen
k/ Brey abnehmen sollten: Weil es kein gutes Brod
er den- geben könne, wenn das feinste Mehl heraus sey. Da-
Echt zu sollten sie lieber etwas Waitzen mahlen, wenn sieda-
mit versehen wären. Sonst hatte das gemeine Back-
> llch haus auch noch den Nutzen, daß die Leute einen Topf
e eW mit Sauerkraut, Erbsen, Linsen, Hirse und dergleichen
rode kj dahin gaben, wo es für etliche Pfennige gar gekocht
L Sttz wurde; während daß sie ihre Arbeit verrichteten und
langen! Holz und Zeit ersparten.
rausD Meister Conrad buk auch aus dem Teige, den
dl'M er für den Sauerteig von den Leuten bekam, und aus
der, dq eignem Mehl, Brod auf den Kauf, welches die Leute
tt HM aus der Nachbarschaft reissend weghohlten: weils gut
recht und voll wichtig war. Auf diese Art kam er nach und
5dentz nach zu einem schönen Vermögen, und Jedermann gönn-
MW te es ihm von Herzen: weil er dem ganzen Dorfe durch
ig sP seine bessere Art zu backen Nutzen geschafft hatte.
Der W Auch sah man daraus, daß es überall gut sey, nachzu-
nen ß forschen, wie man seine Sachen immer besser einrich-
Auch^k ten könne. Uebrigens kann eine geschickte Hausfrau
h W in ihrem eignen Backofen eben so gutes Brod zu Wege
rdilöß bringen, als in dem gemeinen/ wenn sie so damit um-
Müi geht, wie Meister Conrad: und man hat Exempel, daß
Mir in Gemeinde-Backhäusern auch gar schlechtes Brod
il Äe: gebacken wird; wenn die Obrigkeiten dem Bäcker nicht
Mi auf die Finger sehen, und die Leute doch gezwungen
vH»: sind, bey ihm zu backen. Was ein solcher verdirbt,
KnvÄ man ihn allezeit bezahlen lassen.
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