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davon verspüren. Ist in der Nähe von einem Dorfe
eine Quelle, welche diese Eigenschaften hat: so wird
es der Gemeinde gewiß nicht gereuen, wenn sie die Ko-
sten daran wendet, sie durch eine Röhrenfahrt ins
Dorf zu leiten. Was die Unterhaltung kostet, werden
die Einwohner an ihrer und ihres Viehes Gesundheit
wieder gewinnen ; indem sie desto weniger für Arze-
neyen auszugeben brauchen.
Nächst diesem führen auch große, oder doch schnell
laufende Flüsse ein gesundes Wasser. Aber alle lang-
sam fließende, deren Boden schlammicht ist, und deren
Wasser durch faulende Kräuter und allerhand Gewür-
ms verunreinigt wird, sind gefährlich zu trinken.
Aus stehenden Wassern, als Teichen, Gräben,
Pfützen, muß man gar nicht trinken, zumahl im Som-
mer bey anhaltender Hitze. Alsdann verursachet solches
faulichtes Wasser sogar dem Vieh, das daraus säuft,
gefährliche Krankheiten.
Gegrabene Brunnen, als Ziehbrunnen, oder
Pumpbrunnen, müssen wohl geprüft werden, ob ihr
Wasser rein und gesund sey? Denn an vielen Orten
entstehen Kröpfe von solchem Brunnenwasser, und an-
dere Krankheiten. Dabey ist auch dieses zu .merken.
Wenn ein solcher Brunnen nicht oft gebraucht und
sein Wasser in Bewegung gesetzt wird, oder wenn
er so verbaut ist, daß nicht immer frische Luft hinein
kann: so sammeln sich zuweilen böse Dünste darinne,
welche einen Menschen auf der Stelle tödten können;
dergleichen Cxempel beym Aufgraben alter verschüttet
gewesener Brunnen oft geschehen. So war einmahl
in der Stadt Lora in Spanien der Deckel von ei-
nem Brunnen in denselben hineingefallen, und drey
Leute, die man nach einander hinabließ, ihn zu holen,
nebst einem Hunde, wurden Lnsgesammt todt wie-
der herausgezogen. Man muß daher solche Brunnen
fleißig
 
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