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den gefegt, so ost sie schmutzig waren, und mußten im-
mer ganz trocken seyn und frische Luft haben. Hatte
sie im Winter ja etwas darinne zu verrichten, wobey es
Feuchtigkeiten und Dünste gab, als Futter für Vieh
zurecht zu machen und dergleichen: so mußten alle PG
tzen aufgewischt und hernach die Fenster eine Weile auf-
gemacht, und die Stube mit Wachholderbeeren ausge-
rauchert werden; damit sie und ihre Leute nickt die gar-
stige feuchte Luft einzuschlucken brauchten. Sie ruhte
auch nicht eher, bis ihr Mann den Höühafen, (Ofenha-
fen,) welcher sonst in der Stube war, aussen in der Kü-
che in dem Ofen anbringen ließ; damit der Dunst, der
aus dem Wasser aufsteigt, nicht in die Stube gienge.
Denn davon werden die Menschen aufgedunsen(geschwol-
len) und bekommen Kopfschmerzen und allerhand Flüsse.
Die Schlafkammer mußte alle Tage, auck im Winter ge-
lüstet, und die Betten zuweilen an die Sonne gebracht
und aufgeklopft werden.
So machte es die Thomsen in allen Stücken, daß
sie überlegte, ob eine Sache gesund oder sckadlich sey,
und sich dann darnach richtete, und auf diese Art that
selten jemanden in ihrem Hause nur eine Ader wehe.
Klagte aber ja eins von ihren Leuten über Leibessckmer-
zen, Kopfweh, Hitze und Frost oder andere Beschwer-
den : so fieng sie die Cur damit an, daß sie ihm kein
Fleisch, keine Fleischsuppen, keine Eyer, und sonst nichts
nahrhaftes oder schwer verdauliches zu essen gab. Dann
folgte sie den (Aesundheics- Vorschriften, welche
weiter hinten in diesem Büchlein Seite zoy bis ZZv
zu lesen sind.
Durch diese gute Einrichtung in allen Stücken
geschah es nun, daß Thomas Zaunemann und seine
Frau und Kinder die große Gabe Gottes, die Gesund-
heit, immer genossen, vabey munter und vergnügt wa-
ren, brav arbeiteten und etwas vor sich bringen konnten,
und
 
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