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spritzt man das ganze Fleck vielmahl mit Wasser aus,
nm das Salz heraus zu laugen; und wenn es ganz
ausgetrocknet ist, mauert man es mit Glasziegeln oder
andern völlig dürren und festen Steinstücken wieder zu.
Statt des Sandes nimmt man zum Bewerfen der Mau-
er klar zerstossene Scherben von zerbrochenen Töpfen,
Schüsseln und dergleichen, welches einen dauerhaften
Mauer - Ueberzug giebt, in welchen kein Salpeter aus
der Luft eindringen kann. Und dergleichen braucht man
auch an feuchten Orten, wo Salpeterfraß zu fürchten
ist, zum Aufmauern selbst. Man sieht daraus, daß
nichts so schlecht ist, aus dem der Mensch nicht durch
Verstand und Klugheit Nutzen ziehen könnte, und
daß ein guter Hauswirth auch die zerbrochenen Scher-
ben an einem sonst unnützen Orte aufsammeln muß,
um sie zu seiner Zeit zu gebrauchen, oder andern damit
zu dienen.
Mit den Hausgeräthschaften, als Tischen, Stüh-
len, Banken, Schranken, (Behältern) Milchgefäßen,
Töpfen, (Häfen) und Schüsseln und allen andern Sachen
hielten es die Gcherfenburger folgendermassen. Es
war für eine Frau, Tochter oder Magd eine grosse
Schande, die Töpfe, Hafen, Pfannen, Schüsseln und
Teller, auch Messer und Gabeln, welche des Mittags ge-
braucht worden, bis auf den Abend unaufgewaschen
stehen zu lassen, und wenn eine den Aufwasch (das
Spühlen) gar über Nacht hatte stehen lassen,und es kam
aus, so war sie nicht sicher, daß nicht muthwillige Bursche
den Vers hinter sie drein sangen: Mädchen, soll ich
dich noch frepn rc. Eben so spühlten sie die Brau-
und Waschgefäße nach dem Gebrauch mit reinem Wasser
wieder aus, und kehrten sie um, daß keine Feuchtigkeit
darinne blieb, und die Sachen nicht vermoderten und
faulten. Am vorsichtigsten aber waren sie mit kupferyen,
messingenen, zinnernen und bleyernen Geschirren. Man
weiß
 
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