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weiß aus gar vielen traurigen Exempeln, daß der Grün-
span, der sich in den kupfernen Geschirren ansetzt/ wenn
fie nicht immer blank und reinlich gehalten werden, ein
Mliches Gift ist. So speisten vor ohngefehr io Jah-
ren über 40 Personen von der königlichen französischen
Leibgarde in ihrem Gasthause grüne Bohnen. Nach
der Taftl klagten sie sich alle und wurden krank. Meh-
rere starben an solchen Zufällen, wie sie vom Gift Her-
kommen, und die übrigen mußten alle lange davon lei-
den. Man untersuchte die Sache und fand, daß die
genossenen Bohnen in Kupfer gekocht und einige Zeit
darin stehen geblieben waren, und das Kupfer war nicht
überzinnt gewesen. Wenn aber auch die kupfernen Ge-
schirre überzinnt sind, ist es doch gefährlich. Man
muß aber vor allen Dingen keine Speise, die darinne
gekocht ist, darinne stehen und erkalten lassen, und sie
müssen immer rein gehalten werden, daß sich kein Grün-
span ansetzen kann. Besonders muß man sich mit sau-
ren und fettigen Speisen oder zerlassenem Fett, auch
mit der Milch vorsehen, wodurch der Grünspan am
stärksten ausgezogen wird.
Das Bley, welches die Zinngießer unter das Zinn
mischen, ist ein eben so gefährliches Gift. Man darf
daher keine Milch oder saure Speisen, auch keine aus-
geschlagenen Eyer in Zinn stehen, noch weniger darinne
erkalten lassen.
Messingene Geschirre sind gleichfalls gefährlich we-
gen des Grünspans. Die besten find aber eiserne in-
wendig mit Zink überzogen, dergleichen zu Neuwied
verfertiget werden, und dann irdene. Doch dürfen
diese keine starke Glasur haben: weil die Töpfer ge-
meiniglich zu viel Bleyasche zur Glasur nehmen. In
Scherfenburg wohnte ein Töpfer, der lernte nach der
Vorschrift eines Buches, das ihm der Hr. Pastor lieh,
eine Art feinen Sand, den man in der Gegend findet,
mit
weiß aus gar vielen traurigen Exempeln, daß der Grün-
span, der sich in den kupfernen Geschirren ansetzt/ wenn
fie nicht immer blank und reinlich gehalten werden, ein
Mliches Gift ist. So speisten vor ohngefehr io Jah-
ren über 40 Personen von der königlichen französischen
Leibgarde in ihrem Gasthause grüne Bohnen. Nach
der Taftl klagten sie sich alle und wurden krank. Meh-
rere starben an solchen Zufällen, wie sie vom Gift Her-
kommen, und die übrigen mußten alle lange davon lei-
den. Man untersuchte die Sache und fand, daß die
genossenen Bohnen in Kupfer gekocht und einige Zeit
darin stehen geblieben waren, und das Kupfer war nicht
überzinnt gewesen. Wenn aber auch die kupfernen Ge-
schirre überzinnt sind, ist es doch gefährlich. Man
muß aber vor allen Dingen keine Speise, die darinne
gekocht ist, darinne stehen und erkalten lassen, und sie
müssen immer rein gehalten werden, daß sich kein Grün-
span ansetzen kann. Besonders muß man sich mit sau-
ren und fettigen Speisen oder zerlassenem Fett, auch
mit der Milch vorsehen, wodurch der Grünspan am
stärksten ausgezogen wird.
Das Bley, welches die Zinngießer unter das Zinn
mischen, ist ein eben so gefährliches Gift. Man darf
daher keine Milch oder saure Speisen, auch keine aus-
geschlagenen Eyer in Zinn stehen, noch weniger darinne
erkalten lassen.
Messingene Geschirre sind gleichfalls gefährlich we-
gen des Grünspans. Die besten find aber eiserne in-
wendig mit Zink überzogen, dergleichen zu Neuwied
verfertiget werden, und dann irdene. Doch dürfen
diese keine starke Glasur haben: weil die Töpfer ge-
meiniglich zu viel Bleyasche zur Glasur nehmen. In
Scherfenburg wohnte ein Töpfer, der lernte nach der
Vorschrift eines Buches, das ihm der Hr. Pastor lieh,
eine Art feinen Sand, den man in der Gegend findet,
mit