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Tch einstens vor Gottes Richterstuhle werde Rechenschaft
dMteg havon ablegen müßen, wie er sein Kind verheyrathet
^ihr habe, zum Glück oder Unglück. Er folgte blos sei-
vä E uem Starrkopfe; und weil die Mutter und Tochter ein-
'0,arz mahl zu sehr in Furcht gesetzt waren, so wagten sie es
e einer nicht, ihm standhaft zu widersprechen. Die Mutter
Mäd hat daher den Freyer im Vertrauen: er solle doch von
Eche Mädchen abstehen, weil sie ihn nicht leiden könne!
i reich Aber der lachte dazu und sagte: " wenn wir nur erst bey-
z M, sanrmen sind, da will ichs ihr wohl anstreichen." Weil
nun bey diesem Grobian auch nichts auszurichten war:
Wr so vermahnte sie die unglückliche Maria, sich darein zu
r hatte, ergeben, und tröstete sie damit, daß vielleicht Michel
daß es M§lf sich im Ehestande noch bessern würde, wenn sie
'/ mcht recht liebreich und freundlich mit ihm umgienge. Die
E. Tochter dachte: es könne ihr bey ihm doch nicht schlim-
Die- mer gehen, als bey ihrem Vater, und sie fey einmahl
M zum Unglück gebohren. So ließ sie sich zum Trau-
tlid W altar führen, wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt
l vieles wird xa^m daß sie vor Weinen und Schluchzen das
umen erzwungene Ja herausbringen konnte. Beym Hoch-
übze- zeitschmause gab es denn genug zu essen und zu trinken,
esmr und die Mnsicanten spielten auf, was sie konnten und
ausse'ttl wußten: aber in den Herzen der Brautleute und der
; ob er Gäste war kein rechtes Vergnügen. Das mußte nun
mar- wohl eine erbärmliche Ehe und eine schlechte Kinder-
diebe zücht werden: da Mann und Frau, die doch Lebenö-
Wab- lang an einem Strange ziehen sollten, einander vom
konnte ersten Tage an gram waren. Im Anfänge verbiß Ma-
istmch ria ihren Groll und gab sich Mühe, den groben Michel
zuneh durch Freundlichkeit und Leutseligkeit zu gewinnen. '
leiden. Aber der war ein Klotz und blieb einer. Er gab ihr
> er nuk^ kein gutes Wort. Wie nun das erste Kind kam, wel-'
in M ches ein Knabe war, so hieng die unglückliche Frau
dsß kl ihr ganzes Herz daran und liebte es über die maßen:
ei«- N 2 weil
Tch einstens vor Gottes Richterstuhle werde Rechenschaft
dMteg havon ablegen müßen, wie er sein Kind verheyrathet
^ihr habe, zum Glück oder Unglück. Er folgte blos sei-
vä E uem Starrkopfe; und weil die Mutter und Tochter ein-
'0,arz mahl zu sehr in Furcht gesetzt waren, so wagten sie es
e einer nicht, ihm standhaft zu widersprechen. Die Mutter
Mäd hat daher den Freyer im Vertrauen: er solle doch von
Eche Mädchen abstehen, weil sie ihn nicht leiden könne!
i reich Aber der lachte dazu und sagte: " wenn wir nur erst bey-
z M, sanrmen sind, da will ichs ihr wohl anstreichen." Weil
nun bey diesem Grobian auch nichts auszurichten war:
Wr so vermahnte sie die unglückliche Maria, sich darein zu
r hatte, ergeben, und tröstete sie damit, daß vielleicht Michel
daß es M§lf sich im Ehestande noch bessern würde, wenn sie
'/ mcht recht liebreich und freundlich mit ihm umgienge. Die
E. Tochter dachte: es könne ihr bey ihm doch nicht schlim-
Die- mer gehen, als bey ihrem Vater, und sie fey einmahl
M zum Unglück gebohren. So ließ sie sich zum Trau-
tlid W altar führen, wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt
l vieles wird xa^m daß sie vor Weinen und Schluchzen das
umen erzwungene Ja herausbringen konnte. Beym Hoch-
übze- zeitschmause gab es denn genug zu essen und zu trinken,
esmr und die Mnsicanten spielten auf, was sie konnten und
ausse'ttl wußten: aber in den Herzen der Brautleute und der
; ob er Gäste war kein rechtes Vergnügen. Das mußte nun
mar- wohl eine erbärmliche Ehe und eine schlechte Kinder-
diebe zücht werden: da Mann und Frau, die doch Lebenö-
Wab- lang an einem Strange ziehen sollten, einander vom
konnte ersten Tage an gram waren. Im Anfänge verbiß Ma-
istmch ria ihren Groll und gab sich Mühe, den groben Michel
zuneh durch Freundlichkeit und Leutseligkeit zu gewinnen. '
leiden. Aber der war ein Klotz und blieb einer. Er gab ihr
> er nuk^ kein gutes Wort. Wie nun das erste Kind kam, wel-'
in M ches ein Knabe war, so hieng die unglückliche Frau
dsß kl ihr ganzes Herz daran und liebte es über die maßen:
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