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faltiger Eitelkeit begangenen Fehltritt zu bekennen,
die Strafe dafür mit Gedult zu tragen, und sich zu
bessern: als daß sie ihn habe verbergen wollen, und
darüber den sanften Muttertrieb unterdrückt habe und
die Mörderin ihrer eignen Leibesfrucht geworden sey.
Ein so schreckliches Ende nahm es mit dem Michel
Wolf und seiner Tochter. Seinen Söhnen gieng
es nicht viel besser.
Jedoch, sagte hier der Herr Pastor zu den Bur-
schen, die während der ganzen Geschichte kein Auge
von ihm verwandt hatten, ehe ich auf die Söhne kom,
me, muß ich euch erst einen Brief vorlesen, welchen
der vornehme Officier, der die Liefe! verführt hatte,
an den Michel Wolf geschrieben, und den dieser kurz
vor seinem Tode erhielt. Er zog darauf ein Papier
aus der Tasche, welches eine Abschrift von dem Briefe
war, und las ihn langsam und mit nachdrücklicher Stim-
me den Burschen vor. Auch sähe er dabey bald die-
sem bald jenem, von denen er wußte, daß sie nicht ganz
reines Herzens waren, scharf ins Auge.
27. Angst-
faltiger Eitelkeit begangenen Fehltritt zu bekennen,
die Strafe dafür mit Gedult zu tragen, und sich zu
bessern: als daß sie ihn habe verbergen wollen, und
darüber den sanften Muttertrieb unterdrückt habe und
die Mörderin ihrer eignen Leibesfrucht geworden sey.
Ein so schreckliches Ende nahm es mit dem Michel
Wolf und seiner Tochter. Seinen Söhnen gieng
es nicht viel besser.
Jedoch, sagte hier der Herr Pastor zu den Bur-
schen, die während der ganzen Geschichte kein Auge
von ihm verwandt hatten, ehe ich auf die Söhne kom,
me, muß ich euch erst einen Brief vorlesen, welchen
der vornehme Officier, der die Liefe! verführt hatte,
an den Michel Wolf geschrieben, und den dieser kurz
vor seinem Tode erhielt. Er zog darauf ein Papier
aus der Tasche, welches eine Abschrift von dem Briefe
war, und las ihn langsam und mit nachdrücklicher Stim-
me den Burschen vor. Auch sähe er dabey bald die-
sem bald jenem, von denen er wußte, daß sie nicht ganz
reines Herzens waren, scharf ins Auge.
27. Angst-