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Handel mit jungen Stammen, der bis nach Böh-
men, Hamburg, Berlin und Danzig geht, viel
Geld ins Land. Bey Veirsbochbeim am Mayn
liegt ein Dorf, welches jährlich für 6ooo Gulden
Kirschen verkauft. Ein Berg bey diesem Dorfe war
Noch vor iz Jahren so wüste, daß man i Acker an
demselben um r Gulden verkaufte, auch umsonst weg-
schenkte: und durch die Anpflanzung von Kirschbäu-
mm ist der Werth davon so hoch gestiegen, daß man
den Acker jetzt um iz6 Gulden verkauft.
Unten rechter Hand anFranken stößt Obersach-
sen. Darinne regieren der Lhurfürst von Sas-
sen und die Herzoge von Sachsen - Weimar - Go-
rha-Eoburg - und Hildburghausen. Die Fürsten
DonAnhalr-Destau-Zerbst,Lochen undBernburg;
die Fürsten von Schwarzburg- Gondershausen
und Gcbwarzburg - Rudolstadt; die Fürsten und
<8rafenReus von Plauen, dieGrafen vonSchön-
burg, Gcollberg und Wernigerode, auch der Fürst
von Hayfeld. Der Rönig von Preussen besitzt
darinne die ganze Mark Brandenburg und das Her-
zogrhum Pommern. Der Rönig von Schweden
einen Theil von Vorpommern. Auch hat der Lhur-
fürst von Maynz darinne die Stadt Erfurrh und
Las Eicksfeld. Von der Grafschaft Hohenstein ist
ein Theil Hannoverisch, einer Braunschweigisch
Md der größte preußisch.
Die Bauern in Obersachsen sind so verschieden
als die Gegenden und die Herrschaften. In manchen
Gegenden ist die Kunst, das Feld zu bauen, sehr
hoch getrieben: in andern herrscht der alte Schlen-
drian mit seinen schädlichen Meinungen und Gewohn-
heiten. Da sieht man stundenlange Triften, (Haiden) die
fast nichts als dürres Moos hervorbringen, auf wel-
chen Kühe Herumschleichen, wie die sieben magern
Q 5 Kühe
Handel mit jungen Stammen, der bis nach Böh-
men, Hamburg, Berlin und Danzig geht, viel
Geld ins Land. Bey Veirsbochbeim am Mayn
liegt ein Dorf, welches jährlich für 6ooo Gulden
Kirschen verkauft. Ein Berg bey diesem Dorfe war
Noch vor iz Jahren so wüste, daß man i Acker an
demselben um r Gulden verkaufte, auch umsonst weg-
schenkte: und durch die Anpflanzung von Kirschbäu-
mm ist der Werth davon so hoch gestiegen, daß man
den Acker jetzt um iz6 Gulden verkauft.
Unten rechter Hand anFranken stößt Obersach-
sen. Darinne regieren der Lhurfürst von Sas-
sen und die Herzoge von Sachsen - Weimar - Go-
rha-Eoburg - und Hildburghausen. Die Fürsten
DonAnhalr-Destau-Zerbst,Lochen undBernburg;
die Fürsten von Schwarzburg- Gondershausen
und Gcbwarzburg - Rudolstadt; die Fürsten und
<8rafenReus von Plauen, dieGrafen vonSchön-
burg, Gcollberg und Wernigerode, auch der Fürst
von Hayfeld. Der Rönig von Preussen besitzt
darinne die ganze Mark Brandenburg und das Her-
zogrhum Pommern. Der Rönig von Schweden
einen Theil von Vorpommern. Auch hat der Lhur-
fürst von Maynz darinne die Stadt Erfurrh und
Las Eicksfeld. Von der Grafschaft Hohenstein ist
ein Theil Hannoverisch, einer Braunschweigisch
Md der größte preußisch.
Die Bauern in Obersachsen sind so verschieden
als die Gegenden und die Herrschaften. In manchen
Gegenden ist die Kunst, das Feld zu bauen, sehr
hoch getrieben: in andern herrscht der alte Schlen-
drian mit seinen schädlichen Meinungen und Gewohn-
heiten. Da sieht man stundenlange Triften, (Haiden) die
fast nichts als dürres Moos hervorbringen, auf wel-
chen Kühe Herumschleichen, wie die sieben magern
Q 5 Kühe