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sten und unfruchtbarsten Boden in das beste Kornland
verwandelt hat; indem er sich desselben auf folgende
Art bedient. Er wirft beym Auögraben die grobem
Kiesel auf die Seite, und den reinem Kies führt er
auf seine leichten Uecker, und breitet ihn vor dem
^pflügen darauf aus, wie sonst den Mist. Diese Ar,
beit verrichtet er meistens im Winter, wann Schlit-
tenbahn ist. Er findet nun, daß dieser Mergelkies
die Erde erwärmet, den geilen Graswuchs verhindert
und insonderheit das schädliche Klapperkraut, Quecken
(Klaffen, Hahnemkamm) ausrottet. Einen Acker, der 45
Gulden kostete, hat er auf solche Art auf den Werth von
Loo Gulden gebracht. Durch diese Erfahrung ist er
davon belehrt worden, daß überhaupt eine Art Erde
die andere verbessert, schwerer Boden den leichten,
Letten den Sand, rother Letten den blauen: und daß
kein Boden so schlecht ist, der nicht durch Vermi-
schung mit andern und durch gehörige Bearbeitung
und Düngung verbessert werden kann. Eine andere
Verbesserung hat er mit den Wasserfurchen gemacht.
Er sah, daß diese in den Fruchtfeldern viel Land un-
nütze machten, und daß zu beyden Seiten dieser Fur-
chen auch das Getraide schlecht stand. Nun grabt er
allmählich auf seinen Aeckern anderthalb bis 2 Schuh
tiefe Graben, wirft bis auf die halbe Höhe grobe
Kieslinge und andere Bachsteine hinein, bedeckt solche
mit Tannenzweigen, und füllt den Graben mit der
ausgegrabenen Erde wieder zu. Das Wasser seigert
nun von selbst in die holen Räume zwischen den Kie-
seln, und er kann oben drüber weg pflügen, und das
Getraide wächst so schön darauf als anderwärts. Auf
diese Weise hat er einen Acker, der neben der Straße
eine niedrige Lage hat, und sonst bey jedem Regen-
güsse überschwemmt wurde, völlig gegen das Wasser
gesichert. Er pflanzt auch mehr Gemüse von allerhand
sten und unfruchtbarsten Boden in das beste Kornland
verwandelt hat; indem er sich desselben auf folgende
Art bedient. Er wirft beym Auögraben die grobem
Kiesel auf die Seite, und den reinem Kies führt er
auf seine leichten Uecker, und breitet ihn vor dem
^pflügen darauf aus, wie sonst den Mist. Diese Ar,
beit verrichtet er meistens im Winter, wann Schlit-
tenbahn ist. Er findet nun, daß dieser Mergelkies
die Erde erwärmet, den geilen Graswuchs verhindert
und insonderheit das schädliche Klapperkraut, Quecken
(Klaffen, Hahnemkamm) ausrottet. Einen Acker, der 45
Gulden kostete, hat er auf solche Art auf den Werth von
Loo Gulden gebracht. Durch diese Erfahrung ist er
davon belehrt worden, daß überhaupt eine Art Erde
die andere verbessert, schwerer Boden den leichten,
Letten den Sand, rother Letten den blauen: und daß
kein Boden so schlecht ist, der nicht durch Vermi-
schung mit andern und durch gehörige Bearbeitung
und Düngung verbessert werden kann. Eine andere
Verbesserung hat er mit den Wasserfurchen gemacht.
Er sah, daß diese in den Fruchtfeldern viel Land un-
nütze machten, und daß zu beyden Seiten dieser Fur-
chen auch das Getraide schlecht stand. Nun grabt er
allmählich auf seinen Aeckern anderthalb bis 2 Schuh
tiefe Graben, wirft bis auf die halbe Höhe grobe
Kieslinge und andere Bachsteine hinein, bedeckt solche
mit Tannenzweigen, und füllt den Graben mit der
ausgegrabenen Erde wieder zu. Das Wasser seigert
nun von selbst in die holen Räume zwischen den Kie-
seln, und er kann oben drüber weg pflügen, und das
Getraide wächst so schön darauf als anderwärts. Auf
diese Weise hat er einen Acker, der neben der Straße
eine niedrige Lage hat, und sonst bey jedem Regen-
güsse überschwemmt wurde, völlig gegen das Wasser
gesichert. Er pflanzt auch mehr Gemüse von allerhand