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290 -
aber Pferde schaffte er sich niemahls an. Er dachte:
die Ochsen sind wohlfeiler, sie brauchen weniger War-
tung, kosten jährlich nicht so viel an Riemer- und
Schmiede - Arbeit, nehmen mit schlechterer Kost vor-
lieb, geben bessern Dünger, und wenn sic alt werden,
kann man sie noch mästen und kheurer verkaufen, als
man sie eingekaust hat: dagegen wenn die Pferde
ausgedient haben, ist die erste Kaufsummc ganz ver-
kehren. Auch kann man Ochsen leichter selbst auf-
ziehen, als Pferde. Denker kehrte sich also nicht dar-
an, daß reiche Bauern in seinem Dorfe sich schäm-
ten, mit Ochsen zu fahren. Er blieb noch dabey, da
er einer der reichsten geworden war, und dieser Um-
stand half eben viel dazu, daß er reich wurde.
Ein anderes Mittel, immer mehr vom Ackerbau
zu gewinnen, war dieses: daß er von der alten Leyer
im Acker - Umschläge abgicng, und auf seinen Ae-
ckern mir den Früchten, so viel möglich, abwechselte.
Die Landesherrschaft hatte zur Beförderung Les
Kleebaues den Befehl gegeben, daß jeder so viel be-
jammern solle, als ihm beliebe. Dieses kam Den-
kern zu statten, so daß er seine Ordnung im Bestellen
eines jeden Ackerstückes auf 6, 7 oder 8 Jahre fest-
setzen konnte. Z. E. i) Brache; 2) winterrvai-
rzen; z) Gerste mir spanischem Rlee; 4)Rlee;
5) .^bggen; (Korn) 6) Hafer und nun wieder Bra-
che. Oder so: 1) Brache; 2) waitzen; z) Rraur,
Rüben und derql. 4) Gerste mit Rlee; Z)Wee;
6) Roggen; 7) Hafer. Oder auf 8 Jahre so: 1)
Brache; 2) Raps; z) winrerrvaiyen; 4) Erb-
sen, Rrauc, Rüben u. sw. 5) Gerste oder Som-
merwalyen mir Rlee; 6) Rlee; 7) Roggeni
8) Hafer, und nun erst wieder Brache. Seine
Feldnachbarn konnten ihm dieses freylich nicht nach-
thun: weil sic nicht so düngen konnten, wie er. Denn
der
 
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