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3-4 -
des Morgens etwas länger darinne, die Ausdünstung W,
oder den gelinden Schweiß abzuwarten. Sperre M
dich aber nicht sogleich in die Stube ein: sondern bewege ,A-,
dich zuweilen in freyer Lust, und sorge dafür, daß W«
auch in der Stube und Schlafkammer frische Luft sey, M
wie S. i6o. und 18Z. dieses Büchleins zu lesen ist. «
Vor allen Dingen iß auf eine oder etliche Mahl-
zeiten wenig, oder nichts. Hüte dich besonders vorFlcisch,
Fleischsuppen, hitzigen Wein-und Biersuppen, Eyern, t!«
Kuchen, schweren Mehlspeisen und Käse. Dafür iß lies jr
ber etwas Grütze, Gersten - Graupen, Hafermehl, oder M
Reiß, mit Wasser und ein wenig Salz gekocht. Zur M,
Veränderung dienen Kirschen, Erdbeeren, (Rothbeeren)
Johannisbeeren, Himbeeren, (Hohlbeeren) und Maui, ß.
beeren, wenn sie recht reif sind: und im Winter ge- M
kochte Aepfel, oder gedörrte und gekochte Pflaume»
(Zwetschgen) und Kirschen; nur nicht zu viel auf einmahl. M
Diese Nahrung ist hinreichend, und wer einem Kran- ,
ken Fleisch, Eycr, Krafksuppen und dergleichen giebt,
hilft dazu, daß die Krankheit gefährlicher wird, und
zieht ihm vielleicht damit den Tod zu. Denn weil §
der kranke Magen nicht die Kraft hat, solche Speisen ?
ordentlich zu zerkochen, so faulen sie darin und ver-
derben die Säfte noch mehr. Hitzige Speisen mit der <
vielerley Gewürz machen das Blut noch hitziger, als
es schon ist. Bey kalten Fiebern muß man Wey
Stunden vor dem Anfalle gar nichts essen, und bey
allen heftigen Krankheiten ist es wohl gethan, den
Arzt zu fragen, was man essen darf oder nicht. «»
Trinken muß man in Krankheiten mehr, als
sonst; aber kein starkes und kein saures oder trübes
Bier, keinen Caffee, keinen Wein, noch weniger
Brandtwcin. Wer bey einer Unpäßlichkeit, La die
Kraft des Magens allezeit schwach ist, mit nahrhaft
ten Speisen und hitzigen Getränken in die Natur
stürmst
 
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