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50. vom

Z6o
gen: dadurch reizte er sie gegen sich selbst, daß sie ihn
am Kopf, im Gesicht und am ganzen Leibe so arg sta-
chen, daß er nach Bernstadr gefahren werden mußte.
Doch wurde er durch Hülfe des Arztes wieder her-
gestellt. Die übrigen Fuhrleute und Pferde bekamen
auch mehrere Stiche und die Bienen schwärmten weit
und breit herum, und stachen, was ihnen in den Weg
kam. Darüber büßte der Bauer vier Stöcke ein, die
zu Grunde giengen, und man lernt daraus, daß ein
Bienenstand nicht nahe an einem gangbaren Wege
seyn, und daß man diese nützlichen und fleißigen Thier-
chen nicht in ihrer Wohnung verunruhigen muß. Wi-
der ihren Stich ist es am besten, gleich den Stachel
aus der Wunde zu ziehen, und frische feuchte Erde
oder warmen Urin aufzulegen, oder Ohrenschmalz ein-
zureiben. So macht man es auch, wenn man von
Wespen oder Hornissen gestochen wird.
Ist ein solcher Stich inwendig im Halse, so mi-
sche Honig, Oehl und Essig in einer Taffe unter
einander und verschlucke es Löffelweis.
Willst du von Mücken - und Schnacken - Sti-
chen keine Beulen haben, so reibe die Stelle bald
mit Baumöhl. .
Wenn dir ein Ohrwurm oder ein anderes Un-
geziefer ins Ohr kriecht und du empfindest plötzlich .
Schmerzen darinne: so lege dich auf die andere Seite .
und laß dir ein wenig Baumöhl, Brandtwein oder
Essig, was am geschwindesten bey der Hand ist, ins
Ohr gießen, wo das Thier steckt, und darauf das Ohr s
mit Baumwolle, oder ausgezupfter Leinwand zusto- '
pfen. Der Stöpsel muß aber mit einem Faden um-
wickelt seyn, daß man ihn wieder herausziehen kann, i
Nach etlichen Stunden mache das Ohr wieder auf,
und versuche den Wurm mit einem Ohrlöffel sacht her- -
aus zu hohlen.
 
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