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ZÜ. V0»

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mögliche zu Gefallen gekhan. Als unser seliger Here
Pastor die Sache erfuhr, hielt er bald darauf über
den Spruch: Selig sind die Friedfertigen rc. eine
solche Predigt vom Processiren, und wie schön es
sey, Beleidigungen zu vergeben, daß alle Menschen
gerührt wurden. Von der Zeit an, ehren und liebe«
mich nun, wie ihr selbst wißt, alle Menschen im Dorfe,
ob ich gleich nicht reich bin; und wenn ein Streit ent-
steht, so nehmen sie mich oft zum Schiedsrichter, so
daß die Advocaten gar wenig hier verdienen. So
machte auch, Kinder, wenn euch etwas zu Leid ge»
schicht. Bekommt ihr Streik über das Mein und
Dein, so fragt verständige Leute, welche die Rechte
verstehen: ob ihr Recht habet zu streiten und ganz ge-
wiß gewinnen müsset? Habt ihr Unrecht, so klaget nicht:
daß ihr nicht noch Kosten und Strafgelder Hinte«
nach werfet. Und habt ihr Recht, so stellet es eurem
Gegner liebreich vor, und rächet ihm, auch einen ver-
ständigen Mann zu fragen, der nicht von Processen
lebt. Will er nicht hären: so rechtet. Ist aber das
Recht zweifelhaft: so vergleicht euch, mit Hülfe eines
verständigen Mannes. Ein magerer Vergleich ist
besser, als ein fetter proceß. Damit ihr keine
Zänker und Störer werdet, und euch nicht unnöchige
Händel zuziehet, so leset fleißig im Buche Jesus
Girach, Cap. Z, V. n --18. Cap. 6, V. i — 5.
Cap. 7, V. 1 — 7- Cap. 8. Cap. 19, V. 6—18«
Cap. 28, V. 10—-zo. und thut darnach; und du
besonders, Thomas!
 
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