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Becker, Wilhelm Gottlieb [Hrsg.]
Neue Garten- und Landschafts-Gebäude — Leipzig, 1798-1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.2224#0042
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einem Kämpfer ruht, welcher hinter den Säulen hinweg läuft und an die neben den Säulen befindlichen
Massen anstöfst,' lieber dem Gebälke ist ein Fronton. Das eine dieser Gebäude kann einem Thorwärter
zur Wohnung dienen, und das andere zu einer Wache etlicher Trabanten gebraucht werden, um die
ausgestellten Schildwachen abzulösen, wenn man diese Einrichtung bei einem Garten nöthig finden
sollte.

Neunzehnte Platte.-
a u n d b.
Ein Tempel im Garten z u K e w.

Dieser Tempel, welcher sich im Garten des Königs von England befindet, der durch seinen
Reichthum an Pflanzen aller AVeltlheile so grofse Berühmtheit erhalten, ist ein halb offnes zirkelrundes
Gebäude mit sechs dorischen Säulen, die auf einer Erhöhung von vier Stufen ruhen. In dem Fries
sind die Metopen abwechselnd mit B.osetten und Widderköpfen verziert. Ueber dem Gebälke erhebt
sich eine Kuppel mit etlichen Stufen. An der Rückwand könnte unten eine Dank herumlaufen, um ihn
als einen Ruheplatz und zu einer gesellschaftlichen Unterhaltung zu benutzen, besonders wenn die
offene Seite desselben nach einer schönen Aussicht gerichtet wäre.

Der Grundrifs ist hinter der zwanzigsten Platte zu suchen.

Zwanzigste Platte.

a u n d b.

Ein Gebäude des Prinzen 11einrieb von Freufsen zu Reinsberg.

Dieses Gebäude ist auf einer beträchtlichen Anhöhe erriditet, von welcher man einer sehr
schönen Aussicht geniest, die auf der Platteforme des Gebäudes noch tref\eher ist. Es besteht aus einem
vollkommenen Achteck, und enthält in der Mitte einen Saal mit abgeschnittenen Ecken, in welchem
sich Nischen befinden. Auf den breiten Seiten sind grofse Oeü'nungen mit Säulen angebracht, wodurch
die übrigen Abteilungen mit dem Saale vereiniget werden und zugleich mehr Licht in denselben ver-
breitet wird, ob er schon seine eigentliche Beleuchtung durch das oben auf dem Dache befindliche Fen-
ster erhalt. Die kleine im Grundrifs angegebene Treppe führt zur Pfatteforme hinauf.

Vor dem Eingange liegt eine Treppe im antiken Styl. Ueber den dorischen Säulen und den
glatten Massen neben denselben ist ein Fronton, an welchen sich eine Ballustarade mit Geländer-Docken
ansddiefst, die um das ganze Gebäude herumläuft und der Platteforme zur Brüstung dient. Ueber dem
l'ronton befindet sich ein Altar, neben welchem auf der einen Seite eine opfernde Figur und auf der
andern ein Amor sitzt, die als Sinnbilder der Freundschaft und Liebe angesehen werden können.
Ueber der Platteforme erhebt sich noch ein Achteck, welches den im Grundrisse befindlichen Saal in
sich schliefst, und oben befindet sich das schon erwähnte grofse Fensler. Sowohl der Eingang in dieses
Gebäude, ab die Ausgänge auf die Altane, sind mit Arcaden-Thüren versehen, deren Einfassungs-
 
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