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Becker, Wilhelm Gottlieb [Editor]
Neue Garten- und Landschafts-Gebäude — Leipzig, 1798-1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.2224#0043
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Bogen auf Kämpfern ruhen. Unter dem Anstritt zur Hechten fuhrt ein Eingang in das Souterrain,
worin sich eine Küche nebst den dazu gehörigen Bequemlichkeiten befindet.

Das ganze Gebäude ist in rustiker Manier gedacht. Sollte sich dasselbe auf keinem Berge
oder keiner Anhöhe befinden könnet», so müfste es doch wenigstens auf einem freien Platze stehen,
um von allen Seiten gesehen zu werden, und zugleich eine ungehinderte Aussicht in die ganze umlie-
gende Gegend zu gewähren.


f

Ein und zwanzigste Platte.



Die Eis grübe

71 e i n s b e

Dieses Piedestal mit der darauf befindlichen Vase msskirt in dem angeführten Garten des Prin-
zen Heinrich eine Eisgrube. Es steht auf einer Erhöhung und ist blofs von Holz. Es lehnt sich an
einen mit Bäumen und Gesträuch verwachsenen Hintergrund, wo sich, weil es von dieser Seite nicht
zugänglich ist, der Eingang in dieselbe befindet. Dergleichen Maskirung mit einem Gegenstande, dei
zugleich zu einer angenehmen Verzierung dient, sind weit zweckmässiger, als leere Täuschungen, die
blofs eine Ueberraschung bewirken sollen.

Z W E I UND ZWANZIGSTE P L A T T E.

E i 7i decorirter Wasserfall.

Die Aufgabe war, in dem gebirgigen Theile eines Gartens, der fallendes Wasser besitzt,
einen decorirten künstlichen Wasserfall anzulegen, weil ein natürlicher nicht wohl angebracht werden
konnte.

Das Ganze ist von einer schweren Architektur. Die Oeffnung, zu welcher man auf Stufen
gelangt, scheint, nach ägyptischer Manier, von zwei kauernden oder sitzenden Figuren unterstützt zu
seyn. Im Innern befindet sich ein Becken, in welches sich das Wasser aus einer gedrückten Oeffnung
ergiefst. Aus diesem Becken fällt es alsdann in den untern Raum des Gebäudes, und bildet da ein an-
deres Bassin, aus welchem es sich zu einer andern Ergiefsung auf eine verborgene Weise verlieren
kann. Ueber der Oeffnung ist die Larve eines jugendlichen mit Schilf gekrönten Flufsgottes, nebst dem
Dreizack des Neptuns und einem Ruder angebracht, die zu beiden Seiten mit Gehängen von Netzen
veibanden sind. Der Dreizack und das Ruder brauchen nur von einer platten Bearbeitung zu seyn.
Auf die Ecken des Simses sind zwei Delphine gelegt. Zu beiden Seiten dieses kleinen Gebäudes
sind stufenartige Absätze, die mit fremden Gewächsen oder andern Pflanzen besetzt werden können. —
Verzierungen und Haltung haben freilich bei Uebertragung auf die Platte, die überhaupt zu schwarz
geatzt ist, ein wenig verloren.

Di ine Liifenm^.
 
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