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Bernoulli, Johann Jacob
Die erhaltenen Darstellungen Alexanders des Grossen: ein Nachtrag zur griechischen Ikonographie — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.1010#0116
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STATUETTE DEMETRIO IN ATHEN 113

Mit Chiton und

Mantel. — Schreiber
(Stud. Taf. IX und X,
p. 115 ff.) hat zwei alexan-
drinische Marmorstatu-
etten der Sammlung De-
metrio im Nationalmu-
seum zuAthen publiciert,
die er nach dem Vorgang
von Puchstein1 als Ale-
xander und Hephaestion
deutet, beide mit aufge-
schürztem doppelt ge-
gürtetem Chiton und über
den Rücken herabhängen-
dem Mantel bekleidet,
ca. 80 Cent, hoch; von
flüchtiger Arbeit und auf
künstlerisch geringe Vor-
bilder zurückgehend. Der
Kopf der Alexanderstatu-
ette (Stud. Taf. IX), meint 8

er, sei eine Nachbildung des Londoner Kopfs (bei uns Taf. VI), gebe
daher das Körpermotiv von dessen Urbild wieder; die schlichte Er-
scheinung bezeichne den Stadtgründer von Alexandria. Die andere
Statuette (Stud. Taf. X), die als Pendant gearbeitet, müsse Hephaestion
sein; ihre Ähnlichkeit (?) mit einem Kopf der Münchener Residenz
(abgeb. Arndt-Bruckm. Portr. No. 487) ergebe auch für diesen die
gleiche Bedeutung. Eine Reihe höchst subjectiver Behauptungen
und Schlüsse, die alle in sich zusammenfallen, wenn die zweifelhafte
Deutung der erstgenannten Statuette auf Alexander nicht Stand hält.
Ich kann in der Tat in der hausbackenen Physiognomie derselben
auch nicht die leiseste Spur von Ähnlichkeit mit dem schwärmerisch
erregten Londoner Kopf erkennen.

Ob man in der kleinen mit Chiton und Mantel bekleideten
Bronzefigur im Pal. Crocetta zu Florenz (oben p. 141) des strahlen-
umgebenen Helmes wegen an Alexander-Helios denken darf, mag
hier noch einmal als Frage aufgestellt werden.

1 Athen. Mitt. VII. 1882. p. 16.

Bernoulli, Die crhiilu-iirii IJiitstdlimijvii Ak-saiidi'rs d. Gr. 8
 
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